Gräberfeld (Eßfeld)
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Das Gräberfeld ist eine prähistorische archäologische Fundstelle in und um Eßfeld.
Zeitliche Einordnung
Die meisten in und um Eßfeld gefundenen Relikte stammen aus der Urnenfelderzeit (ca. 1400 v. Chr. - späte Bronzezeit) und der Hallstattzeit (ca. 800 v. Chr. - Eisenzeit). Die Urnenfelderzeit hat ihren Namen von der Begräbniskultur jener Zeit, als die Toten vor der Bestattung verbrannt wurden und deren Asche ins Grab gestreut oder in einer Urne ins Grab gestellt wurde. Die Hallstattzeit hat ihren Namen von gleichnamigem Ort im österreichischen Salzkammergut, wo 1874 ein Gräberfeld oberhalb des Ortes entdeckt wurde.
Lage
Als genauer Fundort des Grabes 1 wird der Flurname "Am Albertshäuser Weg" angegeben, auf dem Acker des Schreiners Johann Körner südlich des Klingholzes.
Ausgrabung
Es wurden insgesamt sieben Gräber im Zeitraum von 1913 bis 1934 entdeckt. Der damalige Pfarrer August Amrhein, der stark an der Geschichte Eßfelds interessiert war, meldete den Fund an das zuständige Amt in Würzburg, worauf Dr. Georg Hock die Ausgrabung in Angriff nahm.
Nach den ersten vier im ersten Jahr folgten 1916, 1918 und 1934 je ein weiteres. Außerdem stellte man die Reste von drei Gruben und zwei Herdestellen fest. Von 1923 bis zu seinem Tod war Prof. Hock, inzwischen Hauptkonservator für Bodenaltertümer des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Würzburg maßgeblich an den Ausgrabungen der Funde aus der Bronze- und Urnenfelderzeit beteiligt.
Funde
Das Grab mit den reichhaltigsten Beigaben war das als Grab 1 bezeichnete und enthielt Bronzeschmuck, Waffen und Keramik. Auch in jüngerer Zeit werden immer wieder Zeugnisse gefunden, so beim Neubau eines Wohnhauses im April 1975 eine Steinaxt aus der Mittelsteinzeit und 1984 am Mühlberg ein hoher durchbohrter Schuhleistenkeil.
Die gefundenen Exponate sind teilweise in der archäologischen Abteilung des Mainfränkischen Museums ausgestellt.
Siehe auch
- Archäologische Funde im Landkreis Würzburg
- Jungsteinzeitliche Siedlung (Fuchsstadt)
- Eßfeld
- Georg Hock
- Mainfränkisches Museum