Dencklerblock
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Als Dencklerblock, kurz Denckler oder seltener als Denckler-Bau werden zwei rechteckige Wohnblöcke (Blockrandbebauung) im Stadtbezirk Zellerau bezeichnet. Differenziert werden die zusammen 152 Wohnungen umfassenden Blöcke in unterer Denckler(block) und oberer Denckler(block), Trennline bildet die Brunostraße. Markant sind die beiden begrünten Innenhöfe, in denen in der Vergangenheit oftmals Feste (beispielsweise das Dencklerfest) ausgerichtet wurden.
In den Anfangsjahren war der Dencklerblock hauptsächlich Heimat von Arbeitern und Beamten (Sozial- und Arbeiterwohnungen). In den Kriegsjahren wohnten dort auch Offiziere. 1974 zogen die ersten beiden Wohngemeinschaften ein. Seitdem wohnen überwiegend Studenten, junge Familien und Künstler - meist in Form von Wohngemeinschaften - im Dencklerblock und präg(t)en diesen auf kreative Weise entscheidend. Bei vielen Würzburgern haben die alternativen Wohnblöcke aufgrund ihres Flairs längst Kult-Status. Beide Blöcke stehen unter Denkmalschutz.
Lage
Die Blöcke befinden sich zwischen der Frankfurter Straße (im Norden) und der Jägerstraße (im Süden), sowie der Scherenbergstraße (im Westen) und der Fröhlichstraße (im Osten). Nördlich des Dencklerblocks befindet sich die Haltestelle Hartmannstraße der Straßenbahn. Südlich schließt sich das Gelände der Würzburger Hofbräu im Bereich der Jägerstraße an.
Geschichte
Von 1928 bis 1931 wurde zunächst der untere Dencklerblock an der Frankfurter Straße gebaut. Erst zehn Jahre später, 1941, wurde dann auch der zweite Wohnblock fertiggestellt. Bauherr war die Handwerker-Baugenossenschaft, Architekt der Blöcke war Eugen Weis. Bei der Planung der Wohnblöcke standen primär Funktionalität und Bezahlbarkeit im Vordergrund. Die Sozialwohnungen beheimateten in den Anfangsjahren hauptsächlich Arbeiter und Beamte. Zu Kriegszeiten waren auch Offiziere im Dencklerblock untergebracht.
1970 übernahm Heinz Denckler die beiden Wohnblöcke, nach dem diese bis heute benannt sind. In den folgenden Jahrzehnten geriet der Dencklerblock zunehmend zum Spekulationsobjekt von Wohnungsverwaltungen. Es gab währenddessen kaum Investitionen in die Bausubstanz. So übernahm 1983 die Firma Altis-Baubetreuung GmbH den Denckler mit dem Ziel der maximalen Gewinnmaximierung. 1992 wurden die Büros der Hausverwaltung verwüstet. Es wird vermutet, dass Bewohner des Dencklerblocks hierfür verantwortlich waren, die mit höheren Mieten nicht einverstanden waren.
Im Jahr 2003 gab es sogar Pläne der Deutschen Bank, den Denckler abzureißen: Diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen. Erste merkliche Investitionen erfolgen ab 2012 durch die DEMA-INVEST DEMEL GbR, die die Blöcke seit 2004 verwaltet: Im Januar 2012 wurden erstmals seit 1970 neue, getönte Kunststoff-Fenster im Bereich der Scherenbergstraße eingebaut. Zuvor gab es lediglich neue Fenster zur Frankfurter Straße hin. Am 8. Januar 2013 eröffnete im unteren Dencklerblock in der Frankfurter Straße 41 das Nähcafé Edeltraud, welches 2015 in die Grabengasse in der Altstadt umzog. Seit Januar 2020 werden die Dächer des oberen Dencklerblocks saniert durch die Dema-Invest Demel GbR.
Baubeschreibung
Genossenschaftshaus, Wohnanlagen der Handwerks-Baugenossenschaft, zwei in leichter Hanglage je einen Hof umschließende viergeschossige Walmdachbauten mit je 10 Hausabschnitten, mit dreiteilig angelegten Straßenfronten, Heimatstil mit barockisierenden und expressionistischen Details, nach Plänen von Eugen Weis, 1928-31.
Namensgeber
Seinen Namen hat der Dencklerblock seit 1970 von Heinz Denckler, der die beiden Wohnblöcke erwarb.
Hausverwaltungen
- ab 1970: Heinz Denckler Immobilien AG
- ab 1983: Altis-Baubetreuung GmbH
- ab 2003: Deutsche Bank
- ab 2004: DEMA-INVEST DEMEL GbR [1]
Infrastruktur
Bei den Dencklerlichtspielen bzw. Denckler-Kino handelt es sich um ein Non-Profit-Kino für Bewohner des Denckler-Blocks. Es ist folglich kein öffentliches Kino. Im Denckler befindet sich außerdem der Lieferdienst Pizza Blitz und der Kiosque Denckler Späti in der Frankfurter Straße 41.
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Hartmannstraße |
Siehe auch
Quellen / Weblinks
- Dencklerblock-Fanseite bei Facebook
- Dencklerkino bei Facebook
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-840 B
Bilder, Informationen, Dokumentationen
- Main-Post: „Denckler-Block in der Zellerau ist der beste Platz der Welt“ (1. April 2012)
- Main-Post: „Podcast "Freilich Würzburg": Der legendäre Dencklerblock – hinziehen oder lieber bleiben lassen?“ (6. Mai 2020)
- Wuerzburg-fotos.de: Informationen und Bilder
- Resistent: „Zurück im Problembezirk“ (Impressionen vom Dencklerblock. Stand: Januar 2010)