Wilhelm Engel

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Prof. Dr. Dr. Wilhelm Engel (* 19. März 1905 in Meiningen; † 23. April 1964 in Würzburg) war fränkischer Landeshistoriker, Archivar und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Wilhelm war der Sohn des Juristen Max Engel (1874-1968). Am 15. März 1923 legte er das Abitur am Gymnasium Bernhardinum in Meiningen ab und begann ein Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Marburg, das er durch Studiensemester in Tübingen und Wien unterbrach. Am 15. Dezember 1926 promovierte er mit der Arbeit "Wirtschaftliche und soziale Kämpfe in Thüringen (insonderheit im Herzogtum Meiningen) vor dem Jahre 1848" und bestand im folgenden Jahr das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen im Hauptfach Geschichte und Nebenfach Staatsbürgerkunde.

Im Februar 1929 bestand Engel die Prüfungen zum Archivassessor und Studienassessor und wurde am 1. September 1932 als Archivrat in den thüringischen Archivdienst übernommen. Am 19. März 1935 trat er eine Stelle im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin an. Im gleichen Jahr habilitierte er sich in Marburg mit einer Arbeit über Johann Friedrich Schannat. 1936 wurde er kommissarischer Leiter des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde und Extraordinarius für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Universität Berlin. Am 8. August 1936 wurde er außerdem kommissarischer Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom.

Professor in Würzburg

Am 1. November 1937 übernahm Engel an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte, historische Hilfswissenschaften und Fränkische Landesgeschichte, bis er bei Ausbruch des Krieges 1939 zum Wehrdienst einberufen wurde. Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kehrte im September 1945 nach Würzburg zurück. Von seiner Frau und den beiden Kindern trennte er sich.

Nach Kriegsende verlor er wegen seiner nationalsozialistischen Tätigkeiten den Lehrstuhl. 1950 promovierte Engel an der Universität Erlangen mit der rechtshistorischen Arbeit "Studien zur Geschichte von Vogtei und Oblei im Bistum Würzburg". 1958 und 1959 erfolgte sein Ausschluss aus der Kommission für bayerische Landesgeschichte und vom Amt des wissenschaftlichen Leiters der Gesellschaft für Fränkische Geschichte e.V., das er seit 1953 innehatte.

Mitgliedschaften

Seit 1914 Mitglied des völkischen "Wandervogels", nach 1921 des völkischen Jugendbundes "Adler und Falken" und des Freikorps "Bund Oberland". 1923/24 bei der Schwarzen Reichswehr. Am 1. Mai 1933 trat Engel in Weimar der NSDAP und der SS bei, aus der er allerdings 1937 ausgeschlossen wurde.

Publikationen (Auszug)

Nachlass

Sein wissenschaftlicher Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Würzburg und in der Universitätsbibliothek in Würzburg.

Siehe auch

Literatur

  • Enno Bünz: Ein Historiker zwischen Wissenschaft und Weltanschauung: Wilhelm Engel (1905–1964). In: Peter Baumgart (Hrsg.): Die Universität Würzburg in den Krisen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Biographisch-systematische Studien zu ihrer Geschichte zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Neubeginn 1945. F. Schöningh, Würzburg 2002, ISBN: 3-87717-064-1
  • Volker Wahl: Wilhelm Engel (1905-1964). In: Lebensbilder Thüringer Archivare, Thüringer Archivverband 2001, ISBN: 3-00-007914-9

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