Maria-Schmerz-Kapelle (Randersacker)

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Kreuzweg zur Maria-Schmerz-Kapelle
Maria-Schmerz-Kapelle
Historische Abbildung des Randersackerer Käppele

Das Randersackerer Käppele „Maria Schmerz“ ist eine kleine Wallfahrtskapelle im neugotischen Stil in den Weinbergen über Randersacker.

Lage

Die Kapelle liegt an der Südflanke zwischen den Weinbergslagen Pfülben und Lämmerberg an einem Höhenwanderweg zwischen Würzburg und Randersacker. Von der Kapelle aus hat man einen schönen Blick über Randersacker und das Maintal. Westlich vor der Kapelle stehen zwei als Naturdenkmal ausgewiesene Maulbeerbäume und das Baudenkmal Bildhäuschen Kapellenberg.

Patrozinium

Maria - „Dolores“ - Sieben Schmerzen der seligen Jungfrau Maria. Patrozinium ist am 15. September.

Baugeschichte

Die vom Randersackerer Bürger Anton Römmelmeier ausgegangene Anregung einen Kreuzweg zu schaffen fand nach Römmelmeiers Tod am 26. März 1891 Unterstützung durch den Ortspfarrer Johann Michael Karl Sersi. Am 6. Juli 1891 wurde der Stationenverein gegründet, der bis 1896 bereits 125 Mitglieder zu verzeichnen hatte. Vereinsinterne Unstimmigkeiten verärgerten den Pfarrer und ließen die Mitgliederzahl auf 40 sinken. 1898 wurde im neuen Pfarrer Johannes Ruppert ein neuer Förderer gefunden und bereits im Sommer 1898 wurde mit der Stiege begonnen, im Oktober 1899 mit den ersten drei Stationen. Im Frühjahr 1901 wurde oberhalb des Kreuzweges ein Grundstück zur Errichtung einer Kapelle gekauft. Dort sollte auch die letzte Station liegen.

Den Gedanken, über den Weinbergen eine Kapelle zu errichten, machte sich auch der Kampfgenossenverein, eine Veteranenvereinigung, zu eigen. Im Sommer 1902 gründeten sie den Kapellenbau-Verein. Das Nebeneinander beider Vereinigungen mit dem gleichen Ziel, nämlich Stationenweg und Kapelle zu bauen, wich bald der Einsicht, dass es besser sei, sich zu einem Kapellenbau-Verein zusammenzuschließen. Nachdem der Stationenweg vom Stationenverein bereits errichtet worden war, konnte sich der neue Verein in seinen Statuten ausschließlich auf den Bau einer Kapelle beschränken. Bereits am 25. März 1903, am Festtag Mariä Verkündigung, konnte der von Pfarrer Johannes Ruppert geweihte Grundstein gelegt werden. [1]

Am 26. Juli 1903 wurde die Kapelle von Bischof Ferdinand von Schlör eingeweiht.

Außenansicht

Der Kirchturm besitzt einen spitzen schiefergedeckten Helm. Die Statue des Hl. Urban, dem Schutzpatron der Winzer, über dem Kirchenportal fertigte Steinbildhauer Kemmer nach einem Modell von Heinz Schiestl. Am 25. März 1908, dem Jahrestag der Grundsteinlegung, wurde sie geweiht. Über eine Vorhalle mit einer Pietà der schmerzhaften Muttergottes betritt man den eigentlichen Kirchenraum. Vor der Kapelle ist eine überdachte Aussichtsfläche mit Sitzbänken.

Bildergalerie

Innenraum

Die Bänke mit ihren geschnitzten Doggen sind vom Bildhauer Heinz Schiestl. Die Bundfenster sind Stiftungen von Familien aus Randersacker. Die schmerzhafte Muttergottes im Chorraum fertigte der Bildhauer Arthur Schleglmünig.

Wallfahrten

Wallfahrten der Pfarrgemeinde St. Stephanus in Randersacker finden zur Kirchweih im Juli und zum Patrozinium (am zweiten Septembersonntag) statt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Hinweise

  1. In der im Rahmen eines Festaktes in den Grundstein eingemauerten Urkunde heißt es: „25 Jahre ist es her, seit Papst Leo VIII. das Schifflein Kirche lenkt, 17 Jahre, seit unser geliebter Prinzregent Luitpold die Regierung unseres Bayernlandes übernommen hat, 15 Jahre, seitdem Wilhelm II. als Kaiser an der Spitze des Deutschen Reiches steht. Auf dem Bischofsstuhl sitzt unser lieber Bischof Ferdinand Dr. von Schlör, der später die Einweihung dieser Capelle vollziehen wird.“ Ferner war in der Urkunde verzeichnet, dass Randersacker 1.685 Einwohner zählte, dass Dr. Johann Ruppert als Pfarrer auch diesen Grundstein segnete, dass Dr. Wernigk als Benefiziat wirkte, Martin Schmitt Bürgermeister war und Johann Röder als Beigeordneter sein Vertreter.

Kartenausschnitt

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