Ursulinenkirche
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Die Klosterkirche der Ursulinen ist dem Namensgeber des vorher dort ansässigen Antoniterklosters, dem Hl. Antonius dem Großen, geweiht.
Patrozinium
Die Kirche ist dem Heiligen Antonius dem Großen (* um 250 in Come, Ägypten; † 356 (?) am Berg Kolzim) geweiht. Er war Einsiedler und Mönchsvater. Auf sein Vorbild geht der Antoniterorden zurück, der durch ein asketisches und zurückgezogenes Leben in einer Mönchsgemeinschaft geprägt ist. Gedenktag ist der 17. Januar.
Geschichte
Die ursprüngliche spätgotische Klosterkirche des Antoniterklosters wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Saalbau mit Schopfwalmdach, dreiseitig geschlossenem Chor mit Strebepfeilern und einschiffigem Langhaus erbaut. Nach einer kompletten Renovierung und Neuausstattung der seit dem Auszug der Antoniter 1546 profanierten Kirche, wurde diese am 25. November 1610 durch Weihbischof Eucharius Sang rekonsekriert. 1725 kauften die Ursulinen das, als Gebäudekomplex 1686 von der Stadt erworbene [1], ehemalige Kloster samt Klosterkirche und bauten ein Jahr später ein neues barockes Langhaus mit gotischem Chor. In dem früher ärmlich ausgestatteten Gotteshaus befand sich eine aus dem 15. Jahrhundert stammende Holzfigur des Heiligen Antonius aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider.
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurden das sakrale Gebäude und seine Kunstgegenstände weitgehend zerstört. Die Kapelle wurde erst zwischen 1972 und 1980 unter Leitung von Heinrich Wacker in verkürzter Form wieder errichtet. Nun befindet sich die Sakristei rechts vom Chor. Die Neueinweihung der Kirche fand am 30. April 1980 durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele statt.
Baubeschreibung
Zur Ursulinergasse findet sich am Chor der eine steinerne Figur des Heiligen Antonius. [2] Daneben über einem Barockportal die Figurengruppe der Heiligen Angela mit drei Kindern. Letztere stammt vermutlich vom Ende des 19. Jahrhunderts und ersetzte damals eine frühere Maria Immaculata-Figur mit zwei Engeln. [3]
Innenausstattung
Das Innere des Gotteshauses ist von einem monumentalen Hochaltar im Rokokostil mit viersäuligem Aufbau und zeltartigem Baldachin geprägt. Auf dem Schrein befindet sich ein Relief der Verkündigung Mariens, der Tabernakel aus dem Jahr um 1890. Der Zelebrationsaltar von Wolfgang Finger-Rokitnitz wurde 1980 in weißem Marmor gestaltet. Im Chorraum befinden sich zwei Holzfiguren, der hl. Josef (rechts) und der hl. Augustinus (links). Die rechte Seitenwand des Langhauses weist ein Eisengitter zum ehemaligen inneren Nonnenchor auf. Der dahinter befindliche Raum wird heute als Meditationsraum und Ausweichmöglichkeit genutzt, wenn mehr Besucher in die Antoniterkirche kommen als Plätze vorhanden. Das um 1750 vom Schlosser und Kunstschmied Markus Gattinger gefertigte Eisengitter (Sprechzimmergitter) befindet sich heute am Zugang zum Meditionsraum und zur Gruft.
Bildergalerie
Siehe auch
Literatur
- Thomas Wehner (Bearb.), Realschematismus der Diözese Würzburg, Dekanat Würzburg-Stadt, 1992, S. 25 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Werner Dettelbacher: Vom Wirken der Antoniter in Würzburg, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 22 (2003), S. 81-88, S. 86
- ↑ Antonius der Große (* vielleicht um 251; † 356) war ein christlicher ägyptischer Mönch, Asket und Einsiedler. Er wird auch Antonius der Einsiedler, Antonius der Ägypter, Antonius Eremita oder Antonius Abbas, „Vater der Mönche“ genannt. Dargestellt wird er meist als greiser Abt mit Buch und T-Kreuz als Stab sowie mit Schwein, Untieren oder Dämonen. Die Darstellung an der Ursulinenkirche zeigt ihn allerdings mit einem Krumm- oder Hirtenstab.
- ↑ St. Ursula Schule - Jahresbericht 2001/02 bzw. 2002/03