Umspannwerk Dürrbachau
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Das Umspannwerk Dürrbachau war und ist ein wichtiges Elektrizitäts- und Umspannwerk für die Würzburger Stromversorgung. Der südwestliche Teilbereich des Betriebsgeländes wurde 2011 von der Beethoven Development GmbH erworben und in jüngster Vergangenheit zu modernen Büro- und Einzelhandelsflächen weiterentwickelt.
Geschichte
Das E-Werk bestehend aus Niedervolthaus, Transformatorenhaus, Kühlraum, Hochvolthaus (110 kV) und Wohnblöcken wurde 1923 in der Dürrbachau von der Überlandwerk Unterfranken AG errichtet. Die Wohnblöcke auf dem Gelände gehörten dann der Bayernwerk AG, später der E.ON Bayern AG und waren ursprünglich deren Mitarbeitern vorbehalten. Im Jahr 1954 erfolgte der Umbau von Hoch- und Niedervolthaus zu einem typischen Verwaltungsgebäude der 1950er Jahre, entsprechend der Zeitenstellung als teilweise dunkler Zweispänner [1] mit Mittelflur überformt und wurde mit Fenstern, einem zentralen Treppenhaus, sowie zusätzlichen Zwischendecken versehen. Aus dem Transformatorenhaus wurde eine Werkstatt. Die Kubatur und das äußere Erscheinungsbild von 1923 blieben 1954 unberührt und erhalten. [2] Das eigentliche Umspannwerk wurde 1954 auf ein Nachbargrundstück verlegt, wo es sich auch heute noch befindet.
2011 erwarb die Beethoven Development GmbH einen großen Teil des Betriebsgeländes von der E.ON Bayern AG. Unter besonderer Rücksichtnahme auf die historische Bausubstanz wurden Niedervolthaus, Hochvolthaus und Trafowerkstatt saniert und umgebaut. Bestrebungen der GmbH, Teilbereiche unter Denkmalschutz zu stellen, scheiterten. Ein zeitweilig als Wohnhaus genutztes Gebäude (Unterdürrbacher Straße 2) wurde zu Gunsten eines Drogeriemarktes abgerissen. Viele der alten Bäume konnten dagegen erhalten werden. [3] [4]
Umspannwerk
Das Umspannwerk Dürrbachau (UW Dürrbachau) auf dem nordöstlichen Gelände ist für die vorgelagerten Netzbetreiber der Einspeisepunkt in das Versorgungsnetz der Stadtwerke Würzburg. Der aus Richtung Schweinfurt ankommende elektrische Strom aus der Überlandleitung wird in großen Transformatoren, die auf dem Freigelände stehen, umgespannt. Ab hier verläuft eine 110 kV-Leitung auf einer Länge von etwa 25 Kilometer zu den städtischen Trafostationen am Greinberg (Rosenmühlweg 39) und der Seilerstraße 46 in Heidingsfeld und weitere zwölf Schalthäuser. Im Stadtgebiet sind etwa 850 Trafohäuschen verteilt, die den Strom an die Steckdosen der einzelnen Verbraucher bringen. [5]
Neues Umspannwerk
Das Umspannwerk stammt aus den 1950er Jahren und muss als Knotenpunkt und Transformator für die Stromversorgung der Stadt auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Ein neues Umspannwerk als "kompakte Indoor-Umspannwerkanlage" mit 70 Meter Länge und 14 Meter Höhe ist seit 2022 nordöstlich der bestehenden Anlage in Bau. Das Gebäude werden sich die Bayernwerk AG und die WVV-Tochter Mainfranken-Netze GmbH teilen. Wenn das neue Umspannwerk in Betrieb gegangen ist, wird die alte Freiluft-Schaltanlage zurückgebaut und das Grundstück einer neuen Nutzung zugeführt.
Abgehende Leitungen
- 110 kV-Leitungen zum Umspannwerk Trennfeld (zwei parallel verlaufende zweikreisige 110 kV-Leitungen)
- 110 kV-Leitung zum Umspannwerk Bergtheim (ein Stromkreis)
- 110 kV-Leitung zum Umspannwerk Wallmersbach, zum Umspannwerk Marktsteft und zum Umspannwerk Rottendorf (ein Stromkreis bis zum Doppelgittermast im Stadtbezirk Lengfeld, dort Aufspaltung in je einen Stromkreis nach Marktsteft, Rottendorf und Wallmersbach). Zwischen Zell a. Main und Rottendorf verläuft parallel eine 110 kV-Bahnstromleitung mit eigenen Masten.
Büro- und Einzelhandelsflächen
Auf dem südwestlichen Geländes des E-Werks wurden nicht mehr benötigte Gebäudeteile abgerissen und unter Denkmal stehende Verwaltungs- und Betriebsgebäude aufwändig saniert und einer neuen Bestimmung zugeführt. Etwa 3,5 Millionen Euro werden investiert, dazu entsteht ein Neubau für zwei bis drei Millionen Euro. Zahlreiche Firmen haben bereits Räumlichkeiten auf dem 16.000 Quadratmeter großen Areal ab Ende September 2015 angemietet. In den bestehenden Gebäuden wurden Büroräume geschaffen, im Außenbereich entstanden Einzelhandelsflächen. [3] [4]
Mieter (Auswahl)
- Brunel Niederlassung Würzburg (Unterdürrbacher Straße 8)
- easy-Apotheke (Unterdürrbacher Straße 6)
- Dm-drogerie markt (Unterdürrbacher Straße 2)
- Loos Rechtsanwälte (Unterdürrbacher Straße 8)
- Maxl Bäck (Unterdürrbacher Straße 4)
- Nürnberger Versicherung - Agenturverbund Unterfranken (Unterdürrbacher Straße 4)
- SiDIT GmbH (Unterdürrbacher Straße 8)
ÖPNV
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Weitere Umspannwerke
Südlich des Areals befindet sich an der Nördlichen Hafenstraße mit dem Unterwerk der Deutschen Bahn ein weiteres Umspannwerk. Die Überlandleitungen des Bahnstromnetzes verlaufen in Richtung Osten und Westen streckenweise auf denselben Trassen wie die abgehenden Leitungen des Umspannwerks Dürrbachau.
Siehe auch
- Umspannwerke in Stadt und Landkreis Würzburg
- Hochspannungsleitungen in Stadt und Landkreis Würzburg
- Stadtwerke Würzburg
- Überlandwerk Unterfranken AG
- Unterdürrbacher Straße
Literatur
- August Menge: Das Bayernwerk und seine Kraftquellen. 1925 (Buchvorschau mit Beschreibung des Umspannwerks Würzburg)
Weblinks
- Altes E-Werk Würzburg auf www.altes-ewerk.de
- Main-Post: „Wie das neue Umspannwerk im Dürrbachtal aussehen soll“ (29. April 2021)
- Main-Post: „Neues Würzburger Umspannwerk: Ein "Sicht-Verstell-Ding" mit veränderter Fassade“ (21. Fenruar 2022)