Spitalkirche zum Heiligen Geist (Aub)
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Die profanierte Spitalkirche zum Heiligen Geist ist heute Teil des Fränkischen Spitalmuseums in der Stadt Aub.
Geschichte
Bereits seit der Mitte des 14. Jahrhunderts ist im Auber Spital die dortige Kirche bezeugt. Sie beeindruckt noch heute als Hauptschauraum des Fränkischen Spitalmuseums. Das Raumprogramm dieses Gotteshauses, das im Zuge der neugotischen Bewegung in den 1860er Jahren entstanden ist, zeigt eine sehr selten gewordene unverfälschte Kircheneinrichtung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Baubeschreibung
Der Chorbogen ist asymmetrisch nach Süden versetzt, da sich auf der nördlichen Seite der einstige Hauptzugang für Gläubige, die nicht dem Spital angehörten, und die so genannte Brückenkapelle befand. So konnten Pilger, schon bevor sie die eigentliche Stadt erreichten, gleich an der Gollachbrücke in die Kirche gelangen.
Inneneinrichtung
Die seltene Schablonenmalerei und die geschlossene neugotische Einrichtung von 1862 bis 1864 prägen das heutige Erscheinungsbild der Spitalkirche. Aus einer älteren Ausstattung haben sich das gotische Vesperbild (links vom Chor) und die barocken Kirchenbänke erhalten. Der Terrazzoboden stellt eine Ergänzung aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts dar.
Orgel
Die Orgel stammt aus der Würzburger Orgelmanufaktur von Martin Joseph Schlimbach und wurde als sein Erstlingswerk 1865 gefertigt.
Spitalpfarrei
Das Auber Spital verfügte seit 1355 über eine eigenständige katholische Pfarrei, die erst mit der endgültigen Schließung des Spitals im Jahre 1989 aufgelöst wurde.
Spitalpfarrer (Auszug)
- Philipp Hauck (1646-1655)
- Sebastian Reuß (1688-1701)
- Johannes Gottfried Remscheidt (1706-1707)
- Johann Caspar Christian Franz Papius (1754-1775)
- Johann Adam Moreth (um 1813)
- Georg Matthias Biber (1828-1842)
- Valentin Mauer (1843-1856), nach der Resignation Pfarrverweser
- Valentin Heidenfelder (1857-1879)
Wallfahrt
Viele Gläubige aus der unmittelbaren Umgebung nutzten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein den „Schmerzfreitag“ (letzer Freitag vor dem Karfreitag) für eine Wallfahrt zur mittelalterlichen Pieta, um für ihre Anliegen in der Spitalkirche vor dem altehrwürdigen Gnadenbild zu beten. Zahlreiche Votivgaben hinter dem Bild und eine Wallfahrtsfahne erinnert an die Bedeutung der Spitalkirche als gut besuchter regionaler Wallfahrtsort.
Heutige Nutzung
Heute dient die inzwischen profanierte Spitalkirche als Teil des Fränkischen Spitalmuseum Aub und als Konzertraum.
Siehe auch
- Fränkisches Spitalmuseum Aub
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Martin Joseph Schlimbach
- Musik in fränkischen Spitalkirchen
- Spitalpfarrhaus Aub
- Baudenkmäler in Aub
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Aub, Nr. D-6-79-114-34
- Georg Menth: Fränkisches Spitalmuseum Aub. 1. Auflage, Aubanusverlag, München 2005
Weblinks
- Spitalkirche auf spitalmuseum.de
- Spitalkirche Aub auf fraenkische-spitalkirchen.de
- Spitalkirche im DenkmalAtlas 2.0