Ruhlsches Haus (Ochsenfurt)

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Ruhlsches Haus in der Hauptstraße 25

Das Ruhlsche Haus ist ein Baudenkmal in der Hauptstraße 25, Ecke Grillengasse in Ochsenfurt.

Hausgeschichte

Der Name des einstigen Bauherrn und die genaue Bauzeit sind nicht bekannt. Die erste belegbare Entstehungszeit stammt von einem Steinmetzzeichen aus dem Jahr 1512. Der damalige Eigentümer hatte offensichtlich das Gebäude mit Kellerei zur Pfründe der St.-Nicolai-Kirche in Leipzig gemacht, um die Erträge als Zustiftung den Ochsenfurter Bürgersöhnen zukommen zu lassen, die an der Universität Leipzig studierten. Nach der Gründung der Universität Würzburg 1582 bestand kein Grund mehr, die Bürgersöhne von Ochsenfurt nach Leipzig an die Universität zu entsenden. So hat der Würzburger Fürstbischof diese Pfründe an sich gebunden.

Im Dreißigjährigen Krieg traf König Gustav II. Adolf von Schweden von Würzburg kommend in Ochsenfurt ein und nahm im November 1631 Quartier in dem Gebäude. Vor seiner Weiterreise übergab er das Haus seinem Statthalter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar.

Im 18. Jahrhundert ist die angesehene Familie Vollerth als Besitzer genannt. Ein Mitglied dieser Sippe, Wilhelm Vollerth aus Dettelbach, verwendete sein Vermögen als Vermächtnis für die Vollerth´sche Almosenstiftung in Ochsenfurt, die bis 1923 segensreich wirkte. Justus Philipp Vollerth hatte hier ein Kolonialwaren- und Materialiengeschäft, sine Tochter Eva Margarethe, war mit Peter Weigand verheiratet. Ab 1824 war Peter Weigand Besitzer des Hauses und Inhaber des Ladengeschäftes, zeigte jedoch wenig Interesse am Geschäft und zog er es vor, Bürgermeister der Stadt Ochsenfurt zu werden und übergab den Betrieb an seinen gleichnamigen Sohn Paul Weigand im Jahre 1851, der den Betrieb zum Großhandelsunternehmen umwandelte. Die Agentur der Bayerischen Notenbank und eine Reichsbanknebenstelle waren lohnende Erweiterungen. Paul Weigand wurde 1869 - 1875 im Hauptwahlbezirk Würzburg zum Mitglied des des bayerischen Landtages gewählte, und 1900 von Prinzregent Luitpold von Bayern zum Kommerzienrat ernannt.

1890 ging das Geschäft an die Söhne Ferdinand und Josef Weigand über, die jedoch weniger erfolgreich wirtschafteten. Deshalb mussten sie das Anwesen 1895 an den Kaufmann Carl Ruhl aus Bayreuth verkaufen. Dieser führte ab 10. November das Colonial-, Drogen-, Material- und Farbwaren-, Baumaterialien-, Sämereien-, Landesprodukten-, künstliche Dünger-, Futtermittel- und Eisenwaren-Geschäft mit gutem unter der Bezeichnung Firma Just. Ph. Vollerth, Inhaber Carl Ruhl weiter. Aus Altersgründen verpachtete er die Räumlichkeiten vom 1. Oktober 1938 bis 1. Oktober 1948 an die Bayerische Vereinsbank. Am 1. November übernahm der Sohn Adolf Ruhl das Anwesen. Im vorderen Teil richtete er ein Ladengeschäft mit Eisenwaren, Werkzeugen und Haushaltswaren ein. Im Hinterhaus war der Eisengroßhandel mit Eisen, Blechen, Röhren untergebracht, welcher allerdings im Jahre 1962 in die ehemalige Windenfabrik in der Tückelhäuser Straße ausgelagert wurde. Nach dem frühen Tode von Adolf Ruhl im Jahre 1966 ging der Besitz an den Sohn Rudolf Ruhl über. Ein schmiedeeiserner Ausleger weist noch heute die Familie Ruhl als Eigentümer des Hauses aus.

Beschreibung

Das Wohngebäude ist ein dreigeschossiger Massivbau mit Walmdach. [1] An der Fassade aus dem 19. Jahrhundert befindet sich in einer Nische als Hausfigur aus dem 18. Jahrhundert der Hl. Josef mit dem Jesusknaben auf dem rechten Arm, in der linken Hand hält er eine Lilie.

Baubeschreibung

„Wohngebäude, dreigeschossiger Massivbau mit Walmdach und Hausfigur des Hl. Josef, diese bezeichnet 1805, Fassade des 19. Jahrhunderts, mit älterem Kern“

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Erläuterungen

  1. Ein Walmdach ist eine Dachform, die im Gegensatz zum Satteldach nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen hat. Die Dachfläche oberhalb der Giebelseite wird als der Walm bezeichnet. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].

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