Roter Adlerorden
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Der Rote Adlerorden war der zweithöchste preußische Orden, der aber von 1871 an im gesamten Deutschen Reich verliehen wurde.
Geschichte
Die Auszeichnung war ein preußischer Verdienstorden, der am 17. November 1705 durch Erbprinz Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth unter der Bezeichnung „Ordre de la sincérité“ (Orden der Aufrichtigkeit) als höfischer Ritterorden gestiftet wurde. Der letzte Herrscher der Markgrafschaft Ansbach, Christian Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, gab dem Orden 1776 neue Statuten und den Namen „Hochfürstlicher Brandenburgischer Roter-Adler-Orden“. Ab 1792, nach dem Übergang der fränkischen Hohenzollerngebiete an Preußen, verlieh ihn der preußische König. Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurde der Orden nicht mehr verliehen.
Ordensklassen
Der Rote Adlerorden wurde seit 1818 in vier Klassen (I. bis IV.), seit 1861 auch als Großkreuz verliehen. Darüber gab es eine große Anzahl von teilweise kombinierbaren Ergänzungen zu den einzelnen Abstufungen. Am 18. Mai 1842 verfügte König Friedrich Wilhelm IV. die Anfertigung einer silbernen Roten Adlerordens-Medaille, die nur an nichtpreußische Truppenangehörige verliehen wurde. Kaiser Wilhelm I. ordnete 1871 eine neue Ausführung der Medaille an.
Beschreibung
Das Ordenszeichen bestand seit 1810 aus einem nach oben sich verbreiternden weißemaillierten Georgskreuz. Das Medaillon im Avers zeigte den roten brandenburgischen Adler mit einem grünen Lorbeerzweig in den Fängen und im Revers das Monogramm „FW“ unter der preußischen Königskrone. Das am 18. Oktober 1861 von König Wilhelm I. gestiftete Großkreuz war ein Johanniterkreuz und trug rote Adler in den Kreuzwinkeln, das Medaillon im Avers zeigte das Monogramm WR (Wilhelmus Rex), von der Ordensdevise „Sincere et constanter“ (aufrichtig und standhaft) umwoben.
Trageweise
Das Großkreuz wurde an einer orangen Schärpe mit weißen Streifen getragen. Bei besonderen Verdiensten wurde die Kette zum Großkreuz verliehen. Das Kreuz der I. Klasse wurde an einer weißen Schärpe mit orangefarbenen Seitenstreifen von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen. Die II. Klasse wurde um den Hals und die III. und IV. Klasse an der linken Brust getragen.
Ordensträger (Auszug)
- 1814: Anton Franz von Vieregg (II. Klasse mit Eichenlaub)
- 1857: Hermann von Staff genannt von Reizenstein (II. Klasse mit Eichenlaub)
- 1895: Reinhold Fuchs von Bimbach und Dornheim (I. Klasse)
- 1897: Philipp Ritter von Michel (III. Klasse)
- 1897: Johann Georg Ritter von Steidle (III. Klasse)
- 1897: Karl Wolffskeel von Reichenberg zu Uettingen (Großkreuz)
Heutige Nutzung
Der rote Adlerorden wird seit 2005 als Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen.