Robert Kümmert
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Monsignore Robert Kümmert (* 3. März 1909 in Aschaffenburg; † 13. November 1991 in Eisingen) war katholischer Theologe, von 1945 bis 1969 Caritasdirektor in der Diözese Würzburg und 1963 Gründer des St. Josefs-Stifts in Eisingen.
Leben und Wirken
Kümmert empfing 1935 an seinem 26. Geburtstag von Bischof Matthias Ehrenfried die Priesterweihe. Die NS-Zeit verbrachte der junge Priester als Kaplan in Marktheidenfeld und Hammelburg, als Kooperator in Bad Brückenau und während des Zweiten Weltkrieges in Obereschenbach. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches holte ihn Bischof Matthias Ehrenfried am 1. August 1945 nach Würzburg und ernannte ihn zum Caritasdirektor im schwer unter den Kriegsfolgen leidenden Bistum.
Caritasdirektor
Bis 1. März 1969 leistete Kümmert als Direktor Aufbauarbeit im Caritasverband der Diözese Würzburg. Innerhalb weniger Monate ließ er in ganz Unterfranken Schulspeisungen mit bis zu 90.000 Portionen einrichten. Ein Suchdienst für Kriegsheimkehrer und Vermisste klärte allein in Würzburg 36.000 Fälle auf. Im Januar 1949 gründete er das „St.-Bruno-Werk“ auf Veranlassung von Bischof Julius Döpfner, um den ausgebombten Menschen wieder neue Wohnungen zu schaffen. Er leitete Katastrophenhilfen ein, stand Spätheimkehrern bei der Eingliederung bei, ließ den kirchlichen Suchdienst errichten, die Bahnhofsmission ausbauen, Kindergärten und Altenheime schaffen und den Simonshof (Gemeinde Bastheim/Rhön) für Nichtsesshafte einrichten.
St. Josefs-Stift
Neben der Leitung des Caritasverbandes errichtete Kümmerts das St. Josefs-Stift in Eisingen, wozu er am 23. Februar 1963 den Verein „St. Josefs-Stiftung für Behinderte e.V.“ gründete. In Würzburg wurde eine Einrichtung mit über 300 Plätzen für geistig- und mehrfachbehinderte Menschen errichtet. Von seinem 60. bis 70. Lebensjahr betreute er als 1. Vorsitzender des Vereins „St. Josefs-Stiftung für Behinderte e.V.“ und als Pfarrer die behinderten Heimbewohner im St. Josefs-Stift.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1966: Bundesverdienstkreuz erster Klasse
- 1970: Silberner Brotteller des Deutschen Caritasverbandes
- 1970: Goldenes Stadtsiegel der Stadt Würzburg
- 1972: Bayerischer Verdienstorden
- 1979: Ehrenbürgerwürde von Eisingen
- 1984: Liborius-Wagner-Medaille
- 1985: St. Bruno-Medaille
- 1988: Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste
- 1991: Unterfränkische Bezirksmedaille
- Ernennung zum päpstlichen Ehrenkaplan
Posthume Würdigung
2001 wurde in Eisingen die Pfarrer-Robert-Kümmert-Straße, die zum St. Josefs-Stift hinaufführt, nach ihm benannt.
Quellen und Literatur
- Direktorium für die Diözese Würzburg, Gesamtausgabe 2014/2015, S. 195