Michael Dürr

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Michael Dürr ( * 21. Juni 1871 in Riedenheim; † 14. Mai 1952 in Hopferstadt) war Landwirt, Bürgermeister und Mitglied des Bezirkstages im Amtsbezirk Ochsenfurt.

Leben und Wirken

Michael Dürr kam wohl durch Heirat nach Hopferstadt, wo er ein größeres landwirtschaftliches Anwesen führte.

Politische Laufbahn

Nachdem er bereits dem Hopferstadter Gemeinderat angehört hatte, wurde er bei der Gemeindewahl am 15. Juni 1919 zum 1. Bürgermeister des Ortes gewählt [1] und übte dieses Amt nach zweimaliger Wiederwahl, zuletzt im Jahre 1929, bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme im Jahre 1933 aus. Neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister von Hopferstadt war er bis 1933 als Vertreter der Bayerischen Volkspartei (BVP) Mitglied des Bezirkstages.

Im Zuge der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Amtsbezirk Ochsenfurt im Frühjahr 1933 wurde die Amtszeit von Michael Dürr als Bürgermeister von Hopferstadt, welche nach der Wahl von 1929 eigentlich noch bis 1934 dauern sollte, vom Bezirksamt Ochsenfurt auf Druck der NSDAP-Kreisleitung für beendet erklärt und am 26. April 1933 eine Neuwahl anberaumt. Da diese Bürgermeisterwahl nicht das gewünschte Ergebnis erbrachte, wurde daraufhin eine der Kreisleitung Ochsenfurt genehme Persönlichkeit, Ferdinand Pfeuffer, zum Nachfolger Dürrs ernannt, die am 6. Juli 1933 ihr Amt als Bürgermeister antrat.

Wenige Tage vorher war Michael Dürr am 28. Juni 1933 wegen seines politischen Engagements für die BVP im Bezirkstag von Ochsenfurt in Schutzhaft genommen und nach dem Transport auf die Festung Marienberg in Würzburg im dortigen „wilden Konzentrationslager“ der SA schwer misshandelt worden. [2] Unter der Maßgabe, über das Erlebte zu schweigen und sich zukünftig jeder politischen Tätigkeit zu enthalten, erfolgte zwei Tage später die Entlassung aus der Haft.

Ehrungen und Auszeichnungen

Letzte Ruhestätte

Michael Dürr starb am 14. Mai 1952 im Alter von 86 Jahren und wurde auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Joachim Braun: Ehrenbürger, Wohltäter und prominente Kunsthandwerker. In: Hopferstadt - Ein Dorf im Ochsenfurter Gau. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung Hopferstadt, Vier Türme Verlag, Münsterschwarzach 2006, S. 293 f. [3]

Einzelnachweise und Hinweise

  1. Stadtarchiv Ochsenfurt, Abt. Hopferstadt, Bd. I/5 (Gemeinderatsprotokolle 1900-1924), S. 263
  2. Christian Leo: Würzburg, Festung Marienberg auf historisches-lexikon-bayerns.de
  3. Die Chronik von Hopferstadt „Hopferstadt - Ein Dorf im Ochsenfurter Gau“ kann über das Pfarrbüro der Pfarreiengemeinschaft Tückelhausen käuflich erworben werden.
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