Leo Deeg

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Leo Deeg (* 6. Januar 1879 in Tauberrettersheim; † ?) war Volksschullehrer, ein Pionier der Sonderpädagogik in Würzburg und der erste Rektor einer Hilfsschule vor dem Zweiten Weltkrieg.

Förderung von behinderten Kindern

Im 19. Jahrhundert erwuchsen aus den Erziehungsideen von Johann Heinrich Pestalozzi [1] die Fürsorge-, Sozial- und Heilerziehung. So wurde in Würzburg bereits 1835 die „Taubstummenanstalt“ errichtet, die 1909 ins Frauenland zog (heute: Landratsamt Würzburg). Für sehbehinderte und blinde Kinder wurde von Graf Moritz von Bentheim-Tecklenburg im Jahre 1853 das Blindeninstitut ins Leben gerufen. Auf Anregung und unter Leitung von Leo Deeg wurde 1908 im Ludwigsbahnhof für Kinder, die im Lernen einer besonderen Förderung bedurften, eine „Hilfsklasse“ gegründet.

Leben und Wirken

Der Name Leo Deeg ist eng mit der Entwicklung der Sonderschulen in Würzburg verbunden. Deeg besuchte in Würzburg das Lehrerseminar und wurde Volksschullehrer. Seine Interessen galten neben der Pädagogik auch der Psychologie, der Philosophie und medizinischen Fächern, wie Hirnanatomie und Psychiatrie, welche er bis 1920 nebenbei studierte.

Sonderpädagoge in Würzburg

Leo Deeg wandte sich bald der Bildung und Erziehung von Kindern mit Lernschwierigkeiten zu. Im Würzburger Raum war er Pionier auf diesem Gebiet. 1908 gründete in Würzburg die erste Hilfsschulklasse Unterfrankens und wurde ab 1909 Klassenleiter der zweiten Hilfsschulklasse. Er bemerkte das Fehlen besonderer Lehrpläne und eines diagnostischen Instrumentariums für lernbehinderte Kinder, weshalb er einen Arbeitskreis gründete, der einen entwicklungsgetreuen Lehrplan für benachteiligte Kinder erstellte, der am aktuellen Entwicklungsstand der Kinder ansetzt und darauf aufbaut.

Schulleiter

1933 wurde Leo Deeg Leiter der Würzburger Hilfsschulklassen und 1940 Rektor der ersten eigenständigen Hilfsschule.

Posthume Würdigung

1953 wurde die erste Sonderschule für Lernbehinderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach ihm benannt.

Siehe auch

Hinweise

  1. Nähere Informationen zu Johann Heinrich Pestalozzi bei Wikipedia [1].

Quellen

Literatur

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