Heinestraße
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Heinestraße
Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97070
Straßenverlauf
Die Heinestraße ist Teil der Verbindung zwischen Barbarossaplatz und Berliner Platz. Westlich mündet sie in die Haugerpfarrgasse, östlich in die Kroatengasse.
Namensgeber
Benannt wurde sie nach Johann Georg Heine, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Würzburg die erste orthopädische Heilanstalt Deutschlands gründete. Durch neuentwickelte Instrumente und Bandagen aus seiner Werkstatt konnte die Knochenheilkunde maßgeblich weiterentwickelt werden. [1] Vor der Umbenennung im Jahr 1895 [2] hatte die Straße den Namen Strohgasse.
Besondere Merkmale
- Die Heinestraße ist Einbahnstraße in östlicher Richtung.
Baudenkmäler
- Heinestraße 2 (früher: Haugerkirchgasse 6): Portal des ehemaligen Hof „Zum Hohenhaus” (von Antonio Petrini), Rustikaportal mit Pilastern und schwerem Gebälk mit Reliefkartusche „Hl. Joseph mit dem Jesusknaben” in Akanthusumrahmung, Sandstein (1696)
- Heinestraße 5: Stiftsherrenkurie Großburckstatt
- Heinestraße 7: Stiftsherrenkurie Kleinburckstatt
- Heinestraße 9: Stiftsherrenkurie Wirtenberg
Verbindungen
- K.D.St.V. Guelfia Würzburg (Heinestr. 3)
- Akademische Damenverbindung Salia zu Würzburg (Heinestr. 3)
Unternehmen
- Copyshop Stefan Grieco (Heinestr. 12)
Ehemalige Unternehmen
- Werkbund-Verlag (Heinestr. 3s)
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Barbarossaplatz | |
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Juliuspromenade |
Stolpersteine
In der Heinestraße wurden die folgenden Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an/Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Heinestraße 2 | Für Babette Selig / Am 23. September 1942 über Nürnberg und Regensburg nach Theresienstadt, wo sie im Ghetto am 9. Dezember 1942 ermordet wurde. | 2019 | ||
Heinestraße 18 | Für Adolf Fellmann / Er gehörte zur Opfergruppe der „Asozialen“. Als solche bezeichneten die Nationalsozialisten gesellschaftliche Außenseiter oder wie sie es nannten „Gemeinschaftsfremde“. Im Februar und August 1938 wurde er wegen seiner politischen Äußerungen in Wirtshäusern der Umgebung bei den Gendarmerieposten angezeigt. Er wurde vernommen, bestreitete die ihm zur Last gelegten Aussagen, musste aber ins Gefängnis. In den nächsten Monaten warf man ihm Beleidigung und den Verstoß gegen das Heimtückegesetz vor. Immer wieder beschwerte er sich über seine Verhaftung und zeigt die Polizisten an. Die Gestapo sah ihn inzwischen so: „Bei F. handelt es sich um einen ausgesprochenen Staatsfeind.“ Fellmann sollte mit einer „empfindlichen Strafe“ belegt werden. Am 29. März 1939 wurde der 63-jährige Fellmann ins KZ Dachau verschubt. Von hier aus transportierte man ihn am 9. Mai ins KZ Mauthausen. Im Juni wurde die Schutzhaft verlängert, aber schon am 14. Juli 1939 starb Adolf Fellmann laut Nachricht an die Schwester um 12.10. Uhr. Im ärztlichen Leichenschaubericht steht: Unglücksfall im Steinbruch Gusen, F. wurde von einem herabstürzenden Stein getroffen. | 2022 | ||
Literatur
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band II. Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1969, S. 21
Einzelnachweise
- ↑ Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 86
- ↑ Neue Würzburger Zeitung. Abendausgabe, Nr. 233, Montag, 20. Mai 1895, Titelseite (Stadtarchiv Würzburg, Mappe Heinestraße)