Karl Hornung

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Karl Hornung (* 24. November 1911 in Bergtheim; † 10. Juli 2005 ebenda) war fränkischer Bildhauer und Steinmetz.

Leben und Wirken

Hornung wuchs als eines von fünf Kindern in einer Künstlerfamilie auf. 1848 gründete sein Urgroßvater Tobias als Holzbildhauer und Vergolder die Dynastie in Bergtheim.

Hornung genoss seine Ausbildung zunächst in der Werkstatt seines Vaters Sebastian Hornung, dann an der Kunst- und Handwerkerschule bei Heiner Dikreiter und Fried Heuler in Würzburg und schließlich 1934 an der Akademie am Städel in Frankfurt am Main. Bis 1938 war er Schüler von Prof. Richard Scheibe. [1]

Die Jahre 1939 bis 1949 führten ihn in den Zweiten Weltkrieg und russische Gefangenschaft, wo er in den letzten beiden Jahren seines unfreiwilligen Aufenthalts in Moskau mit der Ausführung von Bauplastiken beschäftigt war.

1949 wieder in der Heimat war es zunächst schwer, als freiberuflicher Künstler erneut Fuß zu fassen. Seine erste Arbeit war 1950 eine Madonnenfigur aus fränkischem Muschelkalkstein. 1952 kam der „Durchbruch“, als er vom Pfarrer aus Egenhausen den Auftrag für ein Kriegerdenkmal erhielt. Hornung hatte nämlich eine trauernde Gedächtnisstätte an das Kriegsgeschehen und an die Namen der Gefallenen vorgeschlagen. Dieser Gedanke war damals neu und revolutionär, denn bis dahin war der Soldatentod verherrlicht worden. Die von ihm geschaffenen Kriegsopfermale, bei denen ihm die Versöhnung über den Gräbern ein besonderes Anliegen war, und seine Grabmale zeigten einen tiefen Glaubensbezug. Insgesamt hat der Künstler 62 Gedächtnisstätten gestaltet.

Karl Hornung hat das Frankenland mit seinen Werken geprägt. „Vom Westerwald bis nach Oberfranken“ sind seine Kirchenausstattungen, Kriegsopfermale, Bildstöcke, Madonnen, Weinberg-Plastiken, Kirchenpatrone und Grabmäler und auch profanen figürlichen Skulpturen in Bronze, Holz und Stein zu finden. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Alten Friedhof Bergtheim.

Sein Sohn Tilmar Hornung führt die Familientradition in Bergtheim fort.

Werke in Stadt und Landkreis Würzburg (Auswahl)

Siehe auch

Quellen und Literatur

Hinweise und Erläuterungen

  1. Richard Scheibe (* 19. April 1879 in Chemnitz; † 6. Oktober 1964 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
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