Kapelle im Hauptfriedhof
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Die Kapelle im Hauptfriedhof befindet sich in der III. Abteilung des Hauptfriedhofs.
Patrozinium
Die Kapelle ist allen Heiligen geweiht. Papst Bonifatius IV. weihte am 13. Mai 609 (oder 610) das Pantheon in Rom - zuvor das Heiligtum der antiken Götterwelt - der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an. Patronzinium ist am 1. November.
Stiftung
Der Bau der Kapelle wurde aufgrund Stiftungen verschiedener Stiftungen ermöglicht, vor allem des Maurermeisters Sebastian Roßhirt, der durch sein Testament die Erbauung der Friedhofskapelle ermöglicht hat.
Im Jahr 1848 lag der Kostenvoranschlag dann schon deutlich über dem Nachlass und den Einzahlungen weiterer Geldgeber des Stiftungsfonds. Die Stadt ihrerseits bat um Unterstützung der Bürger und konnte sich auch der Hilfe des Bischofs Georg Anton von Stahl sicher sein. Ebenso traten weitere Spender auf den Plan, die jedoch mit ihren eigenen Bedingungen wieder für Zeitverzögerung sorgten. Schließlich entschied König Maximilian II. Joseph von Bayern, zwölf Jahre nach Roßhirts Tod, dass die Kapelle ausschließlich den Katholiken vorbehalten ist.
Geschichte
1853 konnte der Auftrag für den Bau vergeben werden. Die neogotische Friedhofskapelle wurde nach Plänen von Joseph Scherpf in den Jahren 1855 bis 1859 erbaut. Die Grundsteinlegung fand am 31. Oktober 1855 statt. 14 Tage später erfolgte ein Baustopp, da der Stadtmagistrat es versäumt hatte den Bauplan der Militärbehörde vorzulegen. Eine Bebauung des Glacis war grundsätzlich verboten, so dass weitere 6 Wochen vergingen, bis feststand, dass das kleine Gotteshaus kein militärisches Hindernis darstellt. Am 31. Oktober 1859 wurde sie durch Bischof Georg Anton von Stahl konsekriert.
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Gotteshaus beschädigt und zwischen 1952 und 1953 renoviert. Am 2. November 1953 erfolgte die erneute Benediktion. 1969 wurde die Friedhofskapelle außen renoviert. Die Baulast trug die Stadt Würzburg.
Baubeschreibung
"Satteldachbau mit Strebepfeilern und dreiseitigem Chorschluss, Stufengiebel mit steinernem Giebelreiter mit Spitzhelm, Sandsteinquader, neugotisch, 1859 von Joseph Scherpf."
Innenraum
Der Altar aus Sandstein trägt eine Kreuzigungsgruppe aus Gips. Acht Kreuzwegstationen stammen von der Würzburger Künstlerin Regina Bruckner. Seit März 2022 hängen auch zwei Bilder von Josef Scheuplein (Christophorus und der gute Hirte) in der Kapelle. Elisabeth Scheuplein-Bellmann, eine der vier Töchter des vielseitigen Gestalters, stiftete die Werke der Stadt Würzburg als Betreiberin des Hauptfriedhofs. [1]
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-329
- Informationstafel vor der Friedhofskapelle
- Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg-Stadt, 1992, S. 109 f.