Grafschaft Castell
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Grafschaft Castell war von 1202 bis 1806 eine reichsständische Grafschaft im Fränkischen Reichskreis, die zuletzt etwa 10.000 Einwohner in 30 geschlossenen Gemeinden und acht Kondominatsorten und zahlreichen Besitzungen im Landkreis Würzburg.
Geschichte
Erstmals überliefert ist der Name „Castell“ im Jahr 816, als eine Stiftungsurkunde des Grafen Megingaud aus der Familie der Mattonen für ein Kloster die Burg am Hang des Steigerwaldes erwähnt. 1202 umfasste die Grafschaft im Wesentlichen Gebiete zwischen dem Westhang des Steigerwaldes und dem Main. 1457 wurde die Grafschaft wurde Lehen des Hochstifts Würzburg, konnte aber in den folgenden Jahrzehnten ihre Reichsstandschaft bewahren. In den Jahren 1546 bis 1559 führten die Castell die Reformation in der Grafschaft ein.
Ehrenamt
Der Herrscher der Grafschaft hatte das Amt des Erbschenken im Hochstift Würzburg inne bis zur Einführung der lutherischen Konfession.
Ende der Grafschaft
Während der Napoleonischen Kriege wurde die Grafschaft Castell 1806 mediatisiert und in das Königreich Bayern eingegliedert. Die bisherigen Landesherren wurden zu erblichen „Reichsräten der bayrischen Krone“ ernannt.
Dekanat Castell
Seit der Reformation bildete die Grafschaft auch das evangelische Dekanat Castell mit Kirchengemeinden im heutigen Landkreis Würzburg. Das seit 1817 bestehende Dekanat, beschränkt sich heute auf 16 Pfarrgemeinden im Landkreis Kitzingen.