Georg Anton Abraham Urlaub

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Georg Anton Abraham Urlaub, Selbstbildnis, 1764

Georg Anton Abraham Urlaub (* 31. Dezember 1744 in Kitzingen; † 31. August 1786 in Mainz) war fränkischer Barockmaler und Mitglied der bedeutenden ursprünglich aus Thüngersheim stammenden Künstlerfamilie Urlaub.

Familiäre Zusammenhänge

Stammbaum der Malerfamilie Urlaub

Georg Anton Abraham war der älteste Sohn des Ansbacher Hofmalers Georg Christian Urlaub (1718-1766) und seiner Ehefrau Anna Elisabeth, geborene Schedel, sein Onkel war der berühmte Tiepolo-Schüler Georg Anton Urlaub. Er selbst bekam Malunterricht von seinem Vater und unterrichtete später seinen jüngeren Bruder Georg Carl Urlaub in der Malerei.

Namensherkunft

Die Taufe begann mit einer Panne, weil der eigentlich als Pate vorgesehene Bruder seines Vaters Georg Anton Urlaub gerade unerlaubterweise den fürstbischöflichen Dienst verlassen und nach Bologna gereist war. So trat ein Schmied mit Namen Abraham Mair an dessen Stelle. Von diesem Paten erhielt der Täufling seinen dritten Vornamen. Seinen ersten Namen trug er wie traditionell der Großvater, der Vater sowie die Brüder des Vaters.

Seine Vornamen Georg und Abraham verwendete er in dieser Form selten, später gar nicht mehr, sondern ließ sich nur mit seinem zweiten Vornamen, dem seines berühmten Onkels Anton nennen. Ebenso signierte er seine Bilder mit „G: Ant: Vrlaub junior“.

Leben und Wirken

Als Georg Anton Abraham durch den Umzug seines Vaters nach Würzburg kam, war er 13 Jahre alt und hatte wahrscheinlich durch den Vater erste Förderungen in der Zeichen- und Malkunst erhalten. Bedingt durch die engen familiären Bande zwischen den Brüdern Georg Anton und Georg Christian erscheint es durchaus möglich, dass Georg Anton Abraham von seinem Onkel Georg Anton unterrichtet und gefördert wurde. Da der junge Urlaub im Umfeld des fürstbischöflichen Hofes des kunstsinnigen Adam Friedrich von Seinsheim lebte, könnte dessen Hofmaler Nikolaus Treu Vorbild oder gar Lehrer gewesen sein. Auf jeden Fall scheint der junge Urlaub eine sehr gute Ausbildung, besonders in der Porträtmalerei genossen zu haben, denn er trat bereits 1764 als 19jähriger mit einem Selbstbildnis an die Öffentlichkeit. [1]

22-jährig musste er nach dem frühen Tod von Vater und Stiefmutter 1766 für den Unterhalt seiner unmündigen Geschwister sorgen. Daraufhin wurde das Wohnhaus im Würzburger Stadtteil Pleich verkauft. Georg Anton Abraham führte das unstete Leben seines Vaters fort und bereiste auf der Suche nach Aufträgen Süddeutschland und Schwaben. Er war in Ansbach, Augsburg, Bamberg, Erlangen, Nürnberg und Regensburg tätig. Am 29. März 1781 wurde er wegen seiner „höchstrühmlichen Bemühungen“ als ordentliches Mitglied in die Kaiserlichen Franziskanischen Akademie freier Künste und Wissenschaften in Augsburg aufgenommen.

Letzte Lebensjahre

Als Georg Anton Abraham um 1784 an den Hof des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Friedrich Karl Joseph Reichsfreiherr von Erthal kam, begann seine letzte ungefähr drei Jahre dauernde Arbeitsphase, in der er überwiegend als Porträtist in Pastell- und Ölbildern tätig war. Ob er in Mainz offiziell den Titel eines „Hofmalers“ trug, ist nicht belegt, dennoch scheint die Bezeichnung im Sterbematrikel als „pictor aulicus“ auf die besondere Stellung am Hof des Kurfürsten hinzuweisen. 1786 verstarb er in der Nähe der Mainzer Nebenresidenz Aschaffenburg auf der Reise.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Erläuterungen und Hinweise

  1. Der junge Georg Anton Abraham Urlaub präsentiert sich in seinem Selbstbildnis nicht etwa beim Malen in seiner Arbeitskleidung, sondern im Anzug eines bessergestellten Bürgers vor einer Staffelei. Diese Art von Selbstbildnissen gehörten seit dem 16. Jahrhundert, von Italien aus sich über ganz Europa verbreitend, zur standesgemäßen Gesamterscheinung des Künstlers. Der Stand des Portraitierten deutet zugleich an, dass der Maler sich vor allem aus kirchlichen Kreisen noch weitere solcher Aufträge erhofft. Siehe hierzu auch Georg Anton Urlaub.
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