Bahnhof Gaukönigshofen
(Weitergeleitet von D-6-79-134-107)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Der ehemalige Bahnhof Gaukönigshofen war Verzweigungsbahnhof am Streckenkilometer 8,2 der Gaubahn (ehem. KBS 415) von Ochsenfurt über Bieberehren und Röttingen nach Weikersheim. Im November 1907 wurde er mit Eröffnung der Strecke in Betrieb genommen. Von 1935 bis 1960 zweigte ab hier eine Stichbahn für den Güterverkehr (meist flüssige Treibstoffe) zum Militärflugplatz Giebelstadt ab.
Lage
Der Bahnhof Gaukönigshofen lag südlich des ehemaligen Bahnüberganges der Staatsstraße 2270 von Ochsenfurt nach Gaukönigshofen. Heute liegt das Areal direkt am Gaubahn-Radweg.
Ausstattung
Das Agenturgebäude ist ein einstöckiges Gebäude aus Holz mit angebauter Stückgutlagerhalle. Der Bahnhof hatte ein Durchgangsgleis, ein Überholgleis mit zwei unbefestigtenm Außenbahnsteigen, weitere Schienen führten zur Laderampe und zur Rübenverladung.
- Rübenverladung
- Bis 1959 Handverladung, 1960 Aufstellung einer fahrbaren Hebekippbühne. 1974 neue Hebekippbühne, ab 1975 Abfuhr mit LKW.
Bahnhof heute
Das hölzerne Agenturgebäude ist bis heute erhalten geblieben und gehört der Gemeinde. Es dient dem Musikverein Gaukönigshofen e.V. als Übungsraum. Gleisanlagen und die Rübenverladung sind zerstört oder wurden abgerissen. Das ehemalige Lagerhaus ist ebenfalls noch vorhanden. Der dort 2010 noch erhaltene Prellbock wurde zwischenzeitlich entfernt. 2018 wurde damit begonnen, die bis dato noch existierende Verladerampe abzureißen. Laut einem Gemeinderatsbeschluss muss sie einer größeren Arbeits- und Stellfläche des Bauhofs weichen. Stück für Stück verschwinden so die Relikte der Gaubahn.
DenkOrt Deportationen Gaukönigshofen
Am Bahnhof steht seit 2020 ein steinerner Koffer, der an die vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden der Gemeinde Gaukönigshofen erinnert. Im Jahr 2021 wurde der DenkOrt um einen Kinderkoffer erweitert, um der Erinnerungsstätte noch mehr Ausdruck zu verleihen. [1]
Bildergalerie
Abriss der Verladerampe
- Stand 7. Januar 2019
- Stand 24. April 2019
- Stand April 2020
Zustand 2018/2019
Zustand 2010
Historische Abbildungen
Bundesbahnobersekretär Alois Weltz [2] in Gaukönigshofen
Dampflok 98 727 im Bahnhof Gaukönigshofen
Baudenkmal
In der Liste der Baudenkmäler in Gaukönigshofen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege ist der Bahnhof Gaukönigshofen unter der Denkmalnummer D-6-79-134-107 zu finden.
Siehe auch
- Baudenkmäler in Gaukönigshofen
- DenkOrt Deportationen Gaukönigshofen
- Gaubahn
- Gaubahn-Anschluss Militärflugplatz Giebelstadt
- Gaubahn-Radweg
- Gaukönigshofen
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Gaukönigshofen, Nr. D-6-79-134-107
- Günter Stock: Die Gaubahn. Lokalbahn Ochsenfurt - Röttingen, Weikersheim - Creglingen. Verlag Wingenfeld, Ochsenfurt 1986
Pressespiegel
Weblinks
- Bilder der Gaubahn im August 2010 auf vergessene-bahnen.de
- Ehemaliger Bahnhof Gaukönigshofen im DenkmalAtlas 2.0
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Main-Post: „Denkort soll erweitert werden“ (11. Februar 2021)
- ↑ 18 Jahre lang stellte Alois Weltz, Bahnhofsvorsteher, Signal- und Schrankenwärter in einer Person, den Gaubahnreisezügen im Bahnhof Gaukönigshofen die Weichen. Nicht zuletzt oblag dem „Mann mit der roten Mütze“ der gesamte Betriebs- und Abfertigungsdienst. Darunter versteht man: Fahrkartenverkauf, Reiseauskunft, Abfertigung von Reisegepäck und Expressgut, sowie Empfang und Versand von Wagenladungen. Abgesehen davon war Gaukönigshofen die Zugleitstelle für die Gaubahn. Alle auf dieser Strecke verkehrenden Züge wurden von hier aus dirigiert.
Kartenausschnitt
- ► Lage des Bahnhofs Gaukönigshofen im BayernAtlas, Topogr. Karte 1:25.000 von 1960: https://v.bayern.de/jJMcC