August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von Gneisenau
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August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von Gneisenau (getauft 27. Oktober 1760 in Schildau/Sachsen; † 23. August 1831 in Posen) war preußischer Generalfeldmarschall und Heeresreformer.
Leben und Wirken
Getauft wurde er am 27. Oktober vom evangelischen Pfarrer Tittmann in der Schildauer Kirche auf den Namen August Wilhelm Antonius, wie es die Kirchenakten belegen. Der Vorname setzt sich zusammen aus August Wilhelm, Vorname des Vaters (* 24. Januar 1734 in Reick; † 6. Juni 1802 in Oppeln), und Anton, Vorname des Vaters der Mutter, Maria Eva Dorothea geb. Müller. Nachdem der Knabe zum Vollwaisen geworden war, nahm ihn 1767 sein Großvater mütterlicherseits, der Würzburger Ingenieuroberst Michael Anton Müller, der in der Domerschulstraße 11 wohnte, zu sich und ließ ihn durch Jesuiten und im Franziskanerkloster erziehen. 1772 erbte er von seinem verstorbenen Großvater ein kleines Vermögen und übersiedelte nach Erfurt, wo er sich am 1. Oktober 1777 an der Universität immatrikulierte.
Militärische Laufbahn
Schon ein Jahr später schlug er die militärische Laufbahn ein. 1779 trat er in österreichische, 1780 in Ansbach-Bayreuthische Dienste. 1782 wurde er als Leutnant mit seinem Regiment nach Amerika geschickt, um für England zu kämpfen. 1783 kehrte er nach Europa zurück und erhielt 1786 eine Anstellung als Premierleutnant in der preußischen Armee. Bekannt wurde Gneisenau durch seine Prophezeiung, dass Preußen infolge seiner Vernachlässigung des Heeres den Franzosen nicht gewachsen sei. König Friedrich Wilhelm III. berief den zwischenzeitlich zum Oberst und Chef des Ingenieurkorps beförderten Gneisenau in die Heeresreformkommission. Auf Drängen Napoleons wurde er seines militärischen Postens enthoben. Nach der Niederlage Napoleons in Russland nach Preußen zurückberufen, wurde er 1813 Generalmajor und Generalstabschef Blüchers. 1816 ging er in den Ruhestand und zog sich auf sein Schloss Erdmannsdorf zurück. Unterbrochen war dieser Aufenthalt durch Berufung in weitere Ämter, wie 1818 zum Gouverneur von Berlin und Mitglied des Staatsrates. 1825 zum Generalfeldmarschall befördert, führte er 1831 als Oberbefehlshaber die beim Ausbruch des Polenaufstandes zum Schutz der preußischen Grenze aufgestellten Armeekorps.
Ehrungen und Auszeichnungen
Durch König Friedrich Wilhelm III. wurde er in den Grafenstand erhoben.
Posthume Würdigung
- Zur Erinnerung an seinen Aufenthalt in Würzburg wurde 1906 am Haus in der Domerschulstraße 11, wo er bei seinem Großvater wohnte, eine Marmortafel angebracht.
- Nach dem Grafen wurde die Gneisenaustraße im Stadtbezirk Frauenland benannt.
Siehe auch
Quellen
- Gneisenau-Gedenkstätte Schildau