Michael Anton Müller
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Michael Anton Müller (* 1700; † 1781 in Würzburg) war Ingenieuroberst der Fürstbischöflich-würzburgischen Armee.
Familiäre Zusammenhänge
Müller war Großvater mütterlicherseits des späteren preußischen Generalfeldmarschalls August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von Gneisenau.
Leben und Wirken
Die älteste der Töchter Müllers, Maria Eva Dorothea, verlor seinerzeit ihr Herz an den jungen Gneisenau. Da Letzterer einer herabgekommenen adeligen Familie entstammte, vermögenslos und protestantisch war, opponierte die gut katholische Familie Müller gegen die von der Tochter beabsichtigte Verbindung. Mit dem elterlichen Fluch belastet, folgte die Tochter des Würzburger Oberstleutnants ihrem Geliebten ins Feld. Am 27. Oktober 1760 wurde der Gattin Gneisenaus in Schildau (Sachsen) ein Sohn geboren, der in der Taufe den Namen August Wilhelm Antonius Neidhardt erhielt. Nach dem Siege der preußischen Armee bei Torgau/Elbe musste die Gattin Gneisenaus, den Säugling auf dem Arme, die Flucht der sächsischen Armee mitmachen, wobei der junge Gneisenau den Armen der erregten Mutter entglitt. Ein Grenadier hat den Säugling gefunden und geborgen und ihn am anderen Tag wieder der Mutter zugeführt, welche bald darauf an den ausgestandenen Strapazen starb. Da Leutnant Gneisenau der Fahne folgen musste, gab er seinen Sprössling in Schildau in Pflege. Dort ist der Junge unter den einfachsten Verhältnissen bis zum 8. Lebensjahr erzogen worden. Der Kleine, der vielfach Entbehrungen zu erdulden hatte und mehr Prügel als Brot erhielt, machte sich als Gänsehirt verdient. Das Wehegeschrei des von seinen Zieheltern oft unmenschlich misshandelten Jungen hat das Herz eines benachbarten Schneiders derart gerührt, dass er sich eines Tages entschloss, über diese Dinge dem Großvater des Knaben in Würzburg in einem Briefe Bericht zu erstatten mit der Aufforderung, dass der Großvater seinen Enkel zu sich nehmen solle. Müller entsprach diesem Ansinnen, er ließ seinen Enkel in Schildau in einer Kutsche abholen und nach Würzburg bringen. Müller bewohnte den Hof Weigenheim in der Domerschulstraße 11 und erzog seinen Enkel August Wilhelm nach dem Tod dessen Eltern und ermöglichte ihm bei den Jesuiten und im Franziskanerkloster in Würzburg eine gute Ausbildung.
Siehe auch
Quellen
- Gneisenau-Gedenkstätte Schildau