Ökonomiegebäude des Schlosses Veitshöchheim
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Die Ökonomiegebäude des Schlosses Veitshöchheim sind ein zusammenhängendes Ensemble von unterschiedlichen Gebäuden, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts für die fürstbischöfliche Hofhaltung in Veitshöchheim errichtet wurden.
Lage
Das Gebäudeensemble umschließt den Erwin-Vornberger-Platz und bildet heute den Mittelpunkt des Veitshöchheimer Altorts.
Geschichte
Ursprünglich befanden sich hier zwei Adelssitze der Familien von Reinstein und von Echter, das Reinstein-Schloss und das Echter-Schloss. Beide Anwesen gingen bis spätestens 1619 über in den Besitz des Hochstifts Würzburg. Während des Ausbaus des Hofgartens vom Jagdgarten in eine fürstbischöfliche Sommerresidenz wurden neue Gebäude an Stelle der alten Adelssitze sowie eine Mauer mit Tor an der Westseite des Platzes errichtet.
Über die Nutzung der Gebäude im 19. Jahrhundert ist nur wenig bekannt. 1902 bezog die neu gegründete Königliche Lehranstalt für Wein- und Gartenbau die historischen Gebäude. Für diese Einrichtung entstanden ab 1968 neue großzügige Räumlichkeiten im Ortsteil Birkental.
Gebäude
Kavaliersbau
Die Planungen zum zweigeschossigen Kavaliersbau erstellte der Würzburger Hofarchitekt Balthasar Neumann. Anselm Franz von Ingelheim, Fürstbischof im Bistum Würzburg zwischen 1746 und 1749, begann den Kavaliersbau im Jahr 1748, um Gäste und Personal standesgemäß unterbringen zu können. Der Nachfolger von Ingelheim Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths (1749-1754) vollendete die Gebäude während seiner Amtszeit. Es gab in diesem Bau Platz für Kavaliere, für Hofkaplan und Hofmedicus. Auch eine Geheime Kanzlei, eine Ritterstube und ein Speisezimmer befanden sich hier.
Von 1902 bis 1968 wurde die Räume als Schlafsäle, Lehrzimmer und Schulzimmer von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau genutzt. Seit 1972 ist der Kavaliersbau das Rathaus der Gemeinde Veitshöchheim.
Mittelbau
An der Stelle des Mittelbaus befand sich ursprünglich ein eingeschossiges Gebäude für die Wachen des Hofgartens, das in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. 1923 wurde dieses abgerissen und es entstand der heutige Mittelbau für Verwaltung und Schulräume der damaligen „Staatlichen Lehranstalt für Wein- und Gartenbau“. Der Mittelbau beherbergt heute eine Kinderarztpraxis, eine Mittagsbetreuung für Kinder und Teile des Rathauses (unter anderem den Trausaal).
Küchenbau
Im zweigeschossigen Südflügel des Gebäudekomplexes, dem sogenannten Küchenbau, den Fürstbischof Carl Philipp von Greiffenclau ab 1749 erbauen ließ, befanden sich die Küchenmeisterei und Mundküche, eine bei großen Hofhaltungen besondere Küche für die herrschaftliche Tafel. Im oberen Stock lagen Lakaienwohnungen und Zimmer für Trompeter und Waldhornmeister.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau nutzte die Gebäude von 1919 bis 1967. 1973/1974 erfolgte der Umbau zu Hotel und Gaststätte Ratskeller. Der Ratskeller wurde von der Gemeinde Veitshöchheim 2011 aufwändig saniert, renoviert und komplett neu gestaltet.
Wirtschaftsgebäude
An der Stelle des Wirtschaftsgebäudes (heute „Haus der Begegnung“) lag bis 1748 das Reinstein-Schloss aus dem 13. Jahrhundert. Es wurde abgerissen um Platz für die nötigen Wirtschaftsgebäude des Hofgartens zu schaffen. Der 1749 errichtete Dreiflügelbau lag zweckmäßig in direkter Nähe zu den Gemüsegärten im Hofgarten. Er bot neben Kellern und Lagerräumen auch Quartiere für Diener und Personal. Es gab hier Stallungen, Remisen, eine Wäscherei, eine Büttnerei und weitere Wirtschaftsräume. Die gesamte Anlage wurde 1974 abgerissen, um das „Haus der Begegnung“ zu bauen.
Historische Abbildungen
Bildergalerie
Siehe auch
- Echter-Schloss (Veitshöchheim)
- Kavaliersbau (Veitshöchheim)
- Ratskeller (Veitshöchheim)
- Reinstein-Schloss (Veitshöchheim)
- Schloss Veitshöchheim
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Veitshöchheim, Nr. D-6-79-202-8
- Informationen der Gemeinde Veitshöchheim
Weblinks
- Ökonomiegebäude in Veitshöchheim im DenkmalAtlas 2.0
- Panoramaaufnahme des Gebäudeensembles um den Erwin-Vornberger-Platz auf ralf-michael-ackermann.de