Schalksberg
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Der Schalksberg ist Teil einer langgestreckten Erhebung nördlich der Würzburger Altstadt. Er setzt den Steinberg ab der Rotkreuzsteige nach Osten fort und endet etwas westlich von der Rimparer Steig. Nach Osten schließt sich der Lindleinsberg (auch: Lindlesberg) nördlich der Grombühler Bebauung an.
Weinbau
Die frühere, schon im 12. Jahrhundert (1152) [1] erwähnte Weinlage Schalksberg wird heute der Einzellage Würzburger Stein zugeordnet. Eine Vermarktung des Weines erfolgt ausschießlich unter dem Namen der heutigen Einzellage. Dies hat vor allem auch imagetechnische Gründe, da der Steinwein international bekannt ist. Bei Winzern ist der Name vereinzelt noch als Lagebezeichnung („heute Weinlese im Bereich Schalksberg“) in Gebrauch. Bewirtschaftet wird der Weinberg von den Würzburger Weingütern.
Prähistorische Funde
Am Schalksberg entdeckten Forscher Knochen und Werkzeuge aus dem Pleistozän.
Hier befand sich vor mehreren hunderttausend Jahren eine Tränke für diverse Tierarten (der Main stand ca. 30 Meter höher als heute). Von diesen wurden sowohl guterhaltene Abdrücke als auch Knochen gefunden. Spuren und einfache Werkzeuge deuten auf ein Vorkommen des „homo erectus heidelbergensis“ hin. Besonderer Fund war ein Hammer aus Elchgeweih. Speziell geformte Ansammlungen von Tierknochen („Würzburger Knochenkombination“) zeugen von den ersten Ritualen der Menschheitsgeschichte.
Die Ausgrabungen fanden 1966-76 im Zuge des Neubaus der im Juli 1980 fertiggestellten Nervenklinik statt und wurden von Geologen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg durchgeführt.
Siehe auch
Literatur
- Werner Lutz: Die Geschichte des Weinbaus in Würzburg im Mittelalter und in der Neuzeit bis 1800. Mainfränkische Hefte 43, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1965
Weblinks und Quellen
- Stein-Wein-Pfad: Station „Frühmenschen am Schalksberg“
- Ralf-Dietrich Kahlke: Die unterpleistozänen Hippopotamus-Reste von Würzburg-Schalksberg (1989)
- Alfred Rust: Ein frühpleistozänes Kalkartefakt von Würzburg-Schalksberg (1978)
Einzelnachweise
- ↑ Carl Heffner und D. Reuß: Würzburg und seine Umgebungen. Bonitas Bauer, Würzburg 1852; zit. aus: 15 Jahrhunderte Würzburg. hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 405b