SuedLink
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SuedLink ist eine im Bau befindliche Hochspannungs-Gleichstromtrasse, deren Abschnitt E1 durch den Landkreis Würzburg verläuft.
Verlauf
Die Trasse verläuft von Norden kommend zunächst entlang der Landkreisgrenze und tritt bei Thüngersheim in den Landkreis Würzburg ein. Nach der Unterquerung des Mains wird Leinach erreicht. Die Trasse schwenkt nach Süden und verläuft zwischen Greußenheim und Uettingen weiter in Richtung Helmstadt und Altertheim, wo sie südlich von Oberaltertheim den Landkreis in Richtung Gerchsheim verlässt.
Geschichte
Die Stromtrasse soll die Energieerzeuger, beispielsweise die Offshore-Windanlagen der Nordsee, mit den Verbrauchsgebieten in Süddeutschland verbinden. Insgesamt rund 135 Kilometer der Gesamtplanstrecke verlaufen durch den Freistaat Bayern. Seit Anfang 2016 müssen Gleichstromleitungen wie SuedLink vorrangig als Erdkabel unterirdisch realisiert werden. Verschiedene Planungsbüros haben im Auftrag der Stromtrassenbetreiber TenneT und TransnetBW erste Vorschläge für Trassenkorridore erarbeitet. 2018 wurden im südlichen Landkreis Probebohrungen für eine mögliche Stromtrasse durchgeführt.
Die Trasse entlang der Bundesautobahn 71 aus Richtung Erfurt erreicht Unterfranken nördlich von Mellrichstadt und verlässt den Regierungsbezirk entlang der Bundesautobahn 81 mit Ziel Verteilerknoten Großgartach, westlich von Heilbronn in Baden-Württemberg. In Mainfranken soll auch der Stromverteilpunkt am ehemaligen Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) angeschlossen werden. In der Konverterstation bei Bergrheinfeld wird der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und gelangt über die vorhandenen Hochspannungsleitungen zu den Umspannwerken in Stadt und Landkreis Würzburg.
Aufgrund dieser Vorgaben wurden mehrere, alternative Trassenverläufe im Landkreis Würzburg diskutiert:
- Das Kabel kommt aus Richtung Landkreis Kitzingen und verläuft östlich vorbei an Würzburg bis zur baden-württembergischen Landesgrenze.
- Eine Unterquerung des Mains bei Thüngersheim und ein westlich von Würzburg liegender Verlauf bis in den südlichen Landkreis im Ochsenfurter Gau bzw. zum Umspannwerk Stalldorf der TransnetBW.
Bauarbeiten
Die Arbeiten im benachbarten Main-Tauber-Kreis haben Ende September 2024 begonnen. Ende April 2025 soll die Genehmigung für die Strecke zwischen Oerlenbach und der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg erfolgen.
Ausführung
Die Erdkabel haben einen Durchmesser von 15 cm und werden in rund 1,5 m Tiefe in Schutzrohren verlegt. Straßen, Gewässer oder auch Weinberge und Wälder werden mit unterirdischen Bohrungen unterquert. Hier kommen meistens Spülbohrverfahren zum Einsatz. Zum Verlegen im freien Gelände wird eine 35 m breite Schneise benötigt, die nach Ende der Bauarbeiten wieder verfüllt wird. Nach drei Jahren können die Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden.
Siehe auch
Quellen und Weblinks
- Internetseiten des Infrastrukturvorhabens der Energiewende – SuedLink
- Informationen zum Thema „Suedlink“ bei Wikipedia
- Main-Post: „SuedLink-Stromkabel werden bald durch Unterfranken verlegt: Was das Mammutvorhaben für die Region bedeutet“ (15. April 2025)