Römerbrücke (Gerbrunn)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Lage
Die Römerbrücke befindet sich zwischen Kitzinger Straße und der Siedlung Roßsteige der Gemeinde Gerbrunn, südlich der Bahnstrecke Würzburg-Bamberg.
Namensherkunft
Es existieren zwei Theorien, wie die Brücke zu ihrem Namen kam. Die erste davon besagt, der Name komme vom ruinenartigen Zustand der Brücke nach deren Sperrung. Nach der zweiten These ist der Weg zum „Römer“, dem Rathaus der Stadt Frankfurt am Main, namensgebend.
Baugeschichte
Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim war in seiner Amtszeit bemüht, Handel und Industrie seines Bistums zu fördern. Eine wichtige Handelsstraße stellte dabei die alte Handelsroute von Wien über Nürnberg und Würzburg nach Frankfurt am Main dar. Sie führte nördlich an Gerbrunn vorbei, zog sich durch das sumpfige Haslachtal und verlief dann steil über die Roßsteige in Richtung Osten. Für schwerbeladene Handelswagen war dieser Anstieg sehr beschwerlich und zumeist nur durch Unterstützung eines „Vorspanns“ zu bewältigen. Deshalb veranlasste der Fürstbischof, dass ab 1764 quer über das Haslachtal ein mit Bruchsteinen befestigter etwa acht Meter hoher Damm aufgeschüttet und mit Bruchsteinen befestigt wurde, auf dem die neue Straße als West-Ost-Verbindung verlaufen und die Roßsteige entschärfen sollte. Die Haslach wurde anschließend mit zwei Brückenbauwerken, überspannt, von denen das größere die heutige Römerbrücke darstellt. 1769 war die Anlage fertiggestellt.
Ende der Verkehrsbedeutung
Bereits drei Jahre später musste die Brücke allerdings gesperrt werden, da sich die Fundamente des Bauwerks im Sumpf absenkten. Deshalb musste die wichtige Handelsstraße neu trassiert werden und führte jetzt im Tal über Rottendorf ostwärts. Nicht zuletzt der Bau der Bahnstrecke Würzburg-Bamberg im Jahre 1854 führte dazu, dass eine Sanierung der Brücke für Transport- und Verkehrszwecke überflüssig wurde. Die Brücke verfiel; sie diente als Steinbruch und erst im 20. Jahrhundert wurde sie so befestigt, dass man ohne Gefährdung unter der Brücke hindurchgehen kann. Am 19. Dezember 1978 wurde sie in die in die Liste der Baudenkmäler in Gerbrunn aufgenommen.
Baubeschreibung
Die Römerbrücke ist eine zweibogige Bruchsteinbrücke mit einer lichten Weite von etwa 19 Metern und einer Breite von etwa 4 bis 5 Metern. Dazu gehört ein ca. 220 m langer Chausséedamm mit Futtermauern aus Bruchsteinmauerwerk um 1765/70.
Bildergalerie
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Gerbrunn/Alte Landstraße |
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Gerbrunn, Nr. D-6-79-136-14
- Informationstafel an der Römerbrücke
- Georg Palitza: Gerbrunn - Chronik und Heimatbuch. Hrsg.: Gemeinde Gerbrunn 1991, S. 244 ff.