Philipp Friedrich Buchner
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Philipp Friedrich Buchner (* 11. September 1614 in Wertheim; † 23. März 1669 in Würzburg) war einer der bedeutendsten Komponisten des katholischen Deutschlands um die Mitte des 17. Jahrhunderts und Hofkapellmeister in Würzburg und Mainz.
Leben und Wirken
Philipp Friedrich Buchner ging in Würzburg zur Schule, war von 1625 bis 1627 Sängerknabe in der Kantorei von Johann Andreas Herbst in Frankfurt am Main und wurde dort Organist an der Frankfurter Paulskirche.
Nach mehreren Reisen, bei denen er in Krakau zum Katholizismus übertrat und in Italien mit der Schule von Claudio Monteverdi in Kontakt kam, kehrte er über Frankreich nach Würzburg zurück und wurde Kapellmeister des Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn. Diesem folgte Buchner 1647 nach Mainz und wurde somit Hofkapellmeister in Mainz und Würzburg. Sein, auch beim Aufbau der Hofkapelle beteiligter, Mitarbeiter in Würzburg war der Komponist, Organist und Kapellmeister Ferdinand Tobias Richter. Im Würzburger Dom, dessen erste Kirchenorgel im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, ließ Buchner im nördlichen Querschiff ein Orgelpositiv und auf der nördlichen Empore eine Kirchenorgel installieren. [1]
Werke
1661 gab er die deutschen Gesangbücher des Bischofs heraus und war seit 1666 am Neudruck der Mainzer Chorbücher beteiligt. [2] Sein Werk enthält zahlreiche Vokal- aber auch einige Instrumentalkompositionen, die im Rhein-Maingebiet als musikalische Vereinigung von deutscher Spät-Renaissance und italienischem Früh-Barock [3] für die damalige Zeit neuartig galten. Buchner schrieb außerdem unter anderem 1664 die „Harmonia instrumentalis“.
Anmerkungen
- ↑ Klaus Stahmer: Musiker spielen nicht allein zur Ergötzlichkeit ..., in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 310-320, S. 314
- ↑ „Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn beschäftigte sich nicht nur mit der Erneuerung der für das Volk bestimmten religiösen Literatur, sondern sorgte auch für den Neudruck der liturgischen Bücher. Er erreichte es, dass am Ende seines Lebens sämtliche für den Gottesdienst notwendigen Bücher in neuer und erweiterter Auflage zur Verfügung standen. An der musikalischen Bearbeitung wirkten der würzburgische und später auch kurmainzische Kapellmeister Philipp Friedrich Buchner mit.“ (Quelle: Max Domarus: Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn. Wiesentheid 1951, S. 78)
- ↑ Klaus Hinrich Stahmer: Musik in der Residenz. Würzburger Hofmusik, Stürtz-Verlag, Würzburg 1983, S. 28
Siehe auch
Literatur
- Michael Kämmle (Hrsg.), Lexikon Fränkischer Musiker, Nürnberg, 2012, S. 7.
Quellen
- Adam Gottron: Buchner, Philipp Friedrich. in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 708 f. Onlinefassung
- Geschichte der Stadt Würzburg. Band II. Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an Bayern 1814. Hrsg: Ulrich Wagner. Verlag Theiss, Stuttgart 2004. ISBN: 3-8062-1477-8
- Michaela Schneider: Buchners Werke auch heute noch lebendig"
- Klaus Hinrich Stahmer: Musik in der Residenz. Würzburger Hofmusik, Stürtz-Verlag, Würzburg 1983, S. 28 f.