Sebastian Geist

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Uhrmachermeister Sebastian Geist

Sebastian Geist (* 22. Juli 1817 in Volkach; † 5. Dezember 1908 in Rosenheim) war Uhrmachermeister und Erfinder.

Familiäre Zusammenhänge

Sein Bruder war der Maler Peter Geist, sein Vetter der Maler Andreas Geist.

Leben und Wirken

Geist besuchte zusammen mit seinem älteren Bruder Peter Geist, die Volksschule im Volkacher Rathaus. Im Jahr 1828 schickte der Vater die beiden Brüder zu Verwandten nach Wien. Hier wurde er zunächst Lehrling eines Wagenlackierers, musste die Ausbildung jedoch schon nach sechs Wochen wegen körperlicher Schwäche wieder abbrechen, auch den Gürtlerberuf übte er nur ein halbes Jahr lang aus. Danach begann er eine Uhrmacherlehre in einem Wiener Vorort, wechselte aber ab 25. August 1831 den Lehrherrn und beendete die Ausbildunszeit zum 21. Februar 1835 Danach folgte ab 14. Juli 1836 eine knapp zehnjährige Zeit der Wanderschaft durch Österreich und weite Teile des Königreichs Bayern. Sesshaft wurde der Uhrmacher 1845. In Aschaffenburg besuchte er nun die Meisterschule und schloss diese Ausbildung am 19. Mai 1847 mit der Meisterprüfung ab

Uhrmacher in Würzburg

Am 5. Juni 1847 erhielt Sebastian Geist eine Stelle in Würzburg und wurde Geschäftsführer der Uhrenfabrik Gebrüder Bollermann. Am 24. Februar 1848 erhielt Geist die Bürgerzulassung für die Stadt Würzburg. In der Domstraße 11 eröffnete er am 1. Mai 1849 sein eigenes Uhrmachergeschäft. Geist begann bald mit sogenannten astronomischen Uhren zu experimentieren, die er neben den üblichen Reparaturen baute. Sebastian Geists berühmtester Lehrling war Ludwig Strasser, der späterr Fachlehrer an der Deutschen Uhrmacherschule. Nach 1875 gab er sein Ladengeschäft auf und zog nach Heidingsfeld.

Erfinder

Nach 1865 begann Geist die neuartige Elektrizität für neue Uhrmodelle zu nutzen und stellte bald darauf als erster eine Uhr mit elektrischem Uhrpendelantrieb her. Er plante das Pendel unabhängig von der Stromstärke zu machen. Er befestigte eine Federaufhängung, ein hölzernes Pendel und eine Linse aus Messing. Der untere Durchsteckstift der Aufhängefeder wurde verlängert und diente gleichzeitig als Kontaktstift. Der Uhrmacher vergaß allerdings die Kontakte zu verbessern und so blieb ihm ein dauerhafter Erfolg seiner Erfindung versagt.

Ehrenamtliches Engagement

Geist war er 25 Jahre Mitglied des Polytechnischer Zentralvereins und Mitbegründer der Freiwillige Feuerwehr Würzburg. Außerdem kandidierte er als Mitglied der Demokratischen Partei für den Deutschen Reichstag.

Letzte Ruhestätte

Sebastian Geist starb in Rosenheim und wurde auf dem Würzburger Hauptfriedhof neben seiner Frau beigesetzt.

Siehe auch

Quellen

  • G. Frischholz: Uhrmachermeister Sebastian Geist, Würzburg. Ein Bahnbrecher auf dem Gebiete der elektrischen Uhren. In: Deutsche Uhrmacher-Zeitung 54, 1930. S. 364–366 u. S. 455–458.

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.