Kunstverein

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Die erste Gründung eines Kunstvereins erfolgte in Würzburg im Jahr 1829. Er löste sich nach wenigen Jahren auf und es erfolgte 1841 eine Neugründung. Der historische Vereinsname wurde 1989 durch den Kunstverein Würzburg e.V. wieder aufgenommen.

Würzburger Kunstverein von 1829

Die Gründung eines Kunstvereins im Jahr 1829 geht auf die Initiative des Platzmajors Großbach zurück. In der Gruppierung schlossen sich kunstinteressierte Bürger und Künstler zusammen. Zweck des Vereins war „das Leben und Gedeihen der schönen Künste“ zu fördern. Die angedachten äußerst vielfältigen Tätigkeiten des Vereins wurden mit der Gründung detailliert festgelegt. Geplant waren regelmäßige Ausstellungen, die Rettung historischer Kunstgüter, die Förderung zeitgenössischer Künstler durch Ankäufe und Preisaufgaben, Weiterbildungen, Vorträge im Bereich Kunst und in Nachbardisziplinen, musikalische Darbietungen und Rezitationen und vieles mehr. Das Vereinsvermögen sollte dem Ankauf von Kunstwerken zum Zweck der Verlosung sowie zum Aufbau einer öffentlichen Galerie - vorrangig für einheimische Künstler - dienen. Der Verein konnte allerdings keine größere Mitgliederzahl gewinnen (maximal 67) und löste sich nach kurzer Zeit wieder auf.

Kunstverein von 1841

Im Jahr 1841 wurde das Projekt Würzburger Kunstverein neu gestartet. Unter den 305 Gründungsmitgliedern befanden sich auch einige der ehemaligen Mitglieder des ersten Kunstvereins. Nach den früheren Erfahrungen wurden die Zwecke des Vereins nun deutlich enger gefasst. Die „Kenntnis und Liebe zur bildenden Kunst“ sollte insbesondere durch eine dauernde Ausstellung mit wechselnden Werken einheimischer und auswärtiger Künstler gefördert werden. Zudem sollte eine graphische Sammlung und eine Bibliothek angelegt werden.

Als Vereinsdomizil dienten zunächst Privathäuser, ab 1858 die Maxschule. 1877 zog der Kunstverein in zwei Säle im Westflügel der Residenz. Die Mitgliederzahl war in den ersten Jahren wechselhaft, hielt sich dann über Jahrzehnte etwa bei 500. Darunter hauptsächlich interessierte Bürger, aber immer auch einzelne aktive Künstler. Frauen konnten ab 1853 Mitglied werden, hatten allerdings kein Stimmrecht.

Neben den Ausstellungen bildete - wie bei allen Kunstvereinen der Zeit - die Verlosung eine besondere Attraktion im Jahreslauf. Der Verein kaufte dafür jeweils etwa 20 Kunstwerke an (davon 2-4 von Würzburger Künstlern), die unter den Mitgliedern verlost wurden.

Die Statuten des Jahres 1853 sahen die Gründung einer bleibenden Sammlung neuerer Kunstwerke vor. Mit dem Ankauf dafür wurde 1856 begonnen. Allerdings fehlte dem Projekt ein einheitliches Konzept. 1945 wurden viele der zusammengestellten Werke durch Kriegseinwirkungen zerstört.

Ab den 1890er Jahren verlor der Verein deutlich an Attraktivität. Zeitgenossen berichten von einem überalterten Verein, der in veralteten Vorstellungen verhaftet blieb. Weiterhin war er aber der einzige Ort in Würzburg, der sich der zeitgenössischen Kunst widmete und sie der Öffentlichkeit zugänglich machte.

Siehe auch

Quellen

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