Otto von Botenlauben

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Otto von Botenlauben im Codex Manesse

Otto von Botenlauben, auch Otto von Bodenlauben und Otto von Henneberg (* wahrscheinlich 1177 in Henneberg; † vor 1245 bei Bad Kissingen) war Graf von Henneberg, Kreuzfahrer und Minnesänger.

Familiäre Zusammenhänge

Otto entstammt der Herrscherfamilie der Grafschaft Henneberg, benannte sich seit 1206 aber nach seinem Wohnsitz, der Burg Botenlauben bei Bad Kissingen "Otto de Botenlouben". Er wurde als vierter Sohn des Grafen Poppo VI., Burggraf von Würzburg und seiner Gattin Sophie von Andechs-Meranien geboren. Ottos Cousine war die Heilige Hedwig von Schlesien, die Heilige Elisabeth von Thüringen war seine Nichte mütterlicherseits.

Kreuzfahrer

Otto ist 1197 erstmals urkundlich am Hof von Kaiser Heinrich VI. bezeugt, an dessen Italienzug und Kreuzzug ins Heilige Land er teilnahm. Er blieb in Akkon, weilte aber 1206 kurz in der Heimat. Im Königreich Jerusalem heiratete er spätestens 1208 Beatrix von Courtenay, die ältere Tochter des Seneschalls Joscelin III., Titulargraf von Edessa. Aufgrund dieser Verbindung erbte Otto die Herrschaft „Seigneurie de Joscelin", die er 1220 an den Deutschen Orden verkaufte. Seit [[[1221]] lebte er wieder in Deutschland und trat in den folgenden Jahren wieder mehrfach am kaiserlichen Hof auf. 1234 verkaufte er seine Burg Botenlauben an das Bistum Würzburg. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen in Kloster Frauenroth.

Nachkommen

Söhne:

  • Heinrich von Botenlauben († 8. April (nach 1235)), Kanoniker im Stift Haug, Würzburg.
  • Otto II. von Botenlauben, Graf von Hildenburg, (* um 1200; † 22. September 1249), verh.(um 1228) mit Adelheid von Hildenburg, Erbtochter des Grafen Adalbert III. von Hildenburg, Vogt von Rohr.

Im Jahre 1231 trennte sich Otto wegen eines erst nachträglich bekannt gewordenen Ehehindernisses von seiner Gemahlin. Otto trat in den Deutschen Orden und Adelheid ins Dominikanerinnenkloster St. Markus zu Würzburg ein. Der dieser Ehe entstammende Sohn Adalbert IV. von Botenlauben-Hildenburg (1228–1251) wurde bereits im Kindesalter der Kirche übergeben und zum geistlichen Leben bestimmt. Er wurde Ritter des Deutschen Ordens und 1251 Komtur von Koblenz. Mit ihm erlosch die Linie. Seine Besitzungen und Rechte fielen zurück an das Hochstift Würzburg.

Klostergründung

Otto stiftete 1231 zusammen mit seiner Frau das Zisterzienserinnenkloster Frauenroth/Rhön, wo beide auch begraben liegen. Der Epitaph ist bis heute erhalten. 1244 schenkte er dem Kloster umfangreiche Besitzungen. Das Kloster wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

Minnesänger

Otto zählt zu den im Codex Manesse gesammelten Minnesängern und gastierte auch in Würzburg. Von seinen Dichtungen sind lediglich etwa zehn einstrophige Werbe- und Tagelieder sowie ein Leich überliefert.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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