Ludwig II. der Deutsche
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Ludwig II. der Deutsche (* ca. 806; † 28. August 876 in Frankfurt) war von 840 bis zu seinem Tod ostfränkischer König.
Familiäre Zusammenhänge
Ludwig war seit 827 mit Hemma, der jüngeren Schwester seiner Stiefmutter, der Kaiserin Judith, verheiratet. Mit ihr hatte er sieben Kinder:
- Hildegard (* 828; † 856), Äbtissin der Abtei Münsterschwarzach von 853 bis 856
- Karlmann (* vermutlich 830; † 29. November 880 in Altötting), Unterkönig in Bayern ab 865 und nach 876, König von Italien 877–879
- Ludwig III. der Jüngere (* um 835 ; † 20. Januar 882 in Frankfurt am Main), Unterkönig in Franken, Sachsen und Thüringen ab 865 und nach 876, Unterkönig in Bayern ab 879
- Karl III. der Dicke (* 839; † 13. Januar 888 in Neudingen), Unterkönig in Alemannien (Schwaben) ab 865 und nach 876, König von Italien ab 879, römischer Kaiser 881, ostfränkischer König ab 882, westfränkischer König ab 885
- Irmgard bzw. Irmengard (* um 830/833 in Regensburg; † 16. Juli 866 in Frauenchiemsee), Äbtissin im Benediktiner-Kloster Frauenchiemsee vor 857 bis vermutl. 866
- Bertha († 26. März 877), Äbtissin der Abtei Münsterschwarzach von 856 bis 877
- Gisela (Lebensdaten unbekannt)
Leben und Wirken
Ludwig wurder als dritter Sohn Ludwigs des Frommen geboren. In der ersten Reichsteilung seines Vaters, der sogenannten Ordinatio imperii von 817, erhielt er Bayern und die nach Osten hin angrenzenden Länder als Unterkönigtum. Ab 825 war er in diesem Reich tatsächlich als Herrscher nachweisbar und nannte sich selbst "König der Baiern". Nach der Teilung des Reiches unter den siegreichen Brüdern wurde Ludwig selbstständiger König im Ostfrankenreich.
Ostfränkischer König
Im Vertrag von Verdun (843) wurde Ludwig Ostfranken bis zum Rhein und überdies Mainz, Speyer und Worms zuerkannt. In diesem Bereich erwies sich Ludwig als effizienter Herrscher, dem es in den verbleibenden Jahren bis zu seinem Tod gelang, dem zunächst als künstliches Gebilde im Zuge der Erbauseinandersetzungen geschaffenen Reich einen starken Zusammenhalt zu geben. Auf diese Weise konnte, trotz einiger späterer Reichsteilungen, das Ostfrankenreich zum Vorläufer des späteren Deutschen Reichs im Mittelalter werden.
Zeugnisse in Stadt und Landkreis Würzburg
- 844 tauscht Graf Hasi vom Saalgau seine zu Lehen erhaltenen Königsgüter in Kürnach und Estenfeld mit Genehmigung Ludwig des Deutschen gegen Fuldaer Güter in bleiufeld und gruonbach, also Unterpleichfeld und Burggrumbach.
- Eine Aufzeichnung besagt, dass Ludwig sein Lehen in Heuchelheim an den Abt von Fulda übergibt.
- Um 849 ist in der "villa Heitungsfelden" (=Heidingsfeld) ein karolingisches Königsgut nachweisbar, das ein Graf Sigihard von Ludwig dem Deutschen als Lehen besaß.
Letzte Ruhestätte
Er wurde gemeinsam mit Ludwig III. dem Jüngeren im Kloster Lorsch beigesetzt.