Lehrstuhl für Missionswissenschaften
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Der Lehrstuhl für Missionswissenschaften und Dialog der Religionen an der Universität Würzburg ist die einzige Professur ihrer Art in Süddeutschland.
Geschichte
Die Anfänge des Lehrstuhls gründen im Jahr 1924, als erstmals in Würzburg missionswissenschaftliche Vorlesungen angeboten wurden. Der erste Honorarprofessor kam 1928. Der Lehrstuhl für Missionswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde 1958 als außerordentlicher Lehrstuhl errichtet und 1966 in einen ordentlichen Lehrstuhl erweitert. Der zweite Professor, Bernward Willeke, baute den Lehrstuhl weiter aus.
Stiftungslehrstuhl
An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg wurde mit der Unterzeichnung des Vertrags am 1. April 2004 zunächst für die kommenden fünf Jahre ein Stiftungslehrstuhl im Fach "Missionswissenschaft und Dialog der Religionen" eingerichtet.
Ermöglicht haben dies das Internationale katholische Missionswerk "Missio" mit Sitz in München und die Stiftung "Promotio Humana". Im Zuge wachsender Globalisierung rückten unterschiedliche Weltanschauungen enger zusammen und drängten auf Verständigung. Diese programmatische Veränderung solle daher auch in der Namenserweiterung Ausdruck finden.
2010 wurde die Stiftungsprofessur um weitere elf Jahre verlängert und als weiterer Geldgeber das Bistum Würzburg gewonnen.
Zielsetzung
Der neue Lehrstuhl soll auf dem Gebiet der missionswissenschaftlichen und interreligiösen Lehre und Forschung eine enge Kooperation anstreben und die Fortführung der in Würzburg beheimateten missionswissenschaftlichen Tradition leisten sowie die theologische Reflexion der Begegnung verschiedener Religionen und Kulturen fördern. Lediglich die Universität Münster/Westfalen kann eine ähnliche Institution vorweisen. Der Schwerpunkt liegt auf dem interkulturellen Dialog, der seinen Schwerpunkt auf die Kulturbezogenheit der Theologie legt.
Ausstattung
Die Stiftungsprofessur bekommt neben dem Lehrstuhl eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle und eine Halbtagssekretärin, zu deren Finanzierung der Freistaat Bayern einen Teil beiträgt. Die Universität stellt Räume und Ausstattung zur Verfügung.
Lehrstuhlinhaber (Auszug)
- 1932-1940: Thomas Ohm OSB
- 1959-1961: Josef Glazik MSC
- 1962-1982: Bernward Willeke OFM
- 1983-1985: Norbert Klaes
- 1988-1992: Ludwig Hagemann
- 1998-1998: Ludwig Bertsch SJ
- seit 2012: Chibueze Clement Udeani
Fachbibliotheksbestand
Die Bibliothek umfasst mit ca. 8.000 Bänden die Gebiete Missionsbibliographie, Missionstheologie und -lehre, außereuropäische Kirchen- und Entdeckungsgeschichte, kontextuelle und interkulturelle Theologie, Religionswissenschaft, Dialog mit nichtchristlichen Religionen und Völkerkunde. Daneben sind die wichtigsten missionswissenschaftlichen Zeitschriften einsehbar.