Karl Ludwig Christian Foertsch
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Karl Ludwig Christian Foertsch (* 8. April 1837 in Marktredwitz) war evanglischer Geistlicher und Ortspfarrer in Uengershausen.
Pfarrer in Uengershausen
Karl Foertsch trat sein Amt in Uengershausen an als der Deutsch-Dänische Krieg [1] 1864 gerade beendet war und der nächste zwischen Preußen und Österreich, der sog. Deutsche Krieg oder Bruderkrieg anstand. Pfarrer Foertsch erkannte die Bedeutung der Diakonie im Feld und setzte alle Hebel in Bewegung, einen Diakonieverein zu gründen. In Uengershausen entstand sogar eine Diakoniestation mit vier Betten. Die Schlacht rückte näher und war nicht nur auf das Gefecht bei Helmstadt beschränkt. Schon in Erwartung eines preußischen Angriffs hatten in Kist bayerische Truppen ein bedeutendes Lager errichtet, das über Heidingsfeld und Reichenberg versorgt wurde. Ein möglicher preußischer Durchbruch sollte verhindert werden. So verwundert es nicht, dass gerade in Reichenberg, Uengershausen und Lindflur schon Wochen vor dem Gefecht im Sichelsgrund stark mit bayerischen Truppen belegt waren, die die Einwohnerschaft arm fraßen. Nach dem kurzen, aber heftigen Kampf im Sichelsgrund war Pfarrer Foertschs Krankenstation belegt.
Einen weiteren bleibenden Verdienst erwarb sich Pfarrer Foertsch durch die Anlage eines Kirchenbaufonds. Da die Kirche im Erdgeschossbereich immer schimmelte und die Tragstützen der Empore angefault waren, war er sich bewusst, dass eine Renovierung am besten mit der Trockenlegung der Kirche beginnen musste, eigentlich unumgänglich, aber leider vorerst nicht realisierbar. Tatsächlich bildete dann der von Pfarrer Foertsch angeregte Kirchenbaufonds im Jahre 1902 den Grundstock für die Kirchenrenovierung.
1876 verließ er Uengershausen und übernahm die Pfarrei in Repperndorf bei Kitzingen.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Agenda21-Gruppe Uengershausen: Kirchengeschichte Uengershausen. Würzburg 2008, S. 47 ff.
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Der Deutsch-Dänische Krieg vom 1. Februar 1864 bis zum 30. Oktober 1864 war ein militärischer Konflikt um die Herzogtümer Schleswig und Holstein, insbesondere um die nationale Zugehörigkeit des Herzogtums Schleswig, das mit der Novemberverfassung von 1863 verfassungsrechtlich stärker an Dänemark angebunden werden sollte, während zugleich die deutschgesinnte Bewegung Schleswig in Verbindung mit Holstein einem zu schaffenden deutschen Nationalstaat anschließen wollte. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].