Margarete Köstlin-Räntsch
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Dr. Margarete Köstlin-Räntsch (geb. Räntsch) (* 18. November 1880 in Berlin; † Sommer 1945 in Wargenau bei Cranz/Ostpreußen) war Allgemeinärztin und erste promovierte Medizinerin in Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Beginn ihres Studiums der Humanmedizin in Freiburg/Breisgau, München und Berlin, wechselte sie 1904 an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dort schrieb sie sich allerdings zunächst als Gasthörerin ein, da es ihr anfänglich nicht erlaubt war, regulär zu studieren. Nach dieser Unterbrechung konnte sie schließlich die verbleibenden vier Semester bis zur ärztlichen Prüfung absolvieren. Damit war sie mit Grete Ehrenberg und Barbara Heffner eine der ersten drei Studentinnen in Würzburg. 1906 erhielt sie schließlich ihre Approbation als Ärztin. Von 1907 bis 1908 schrieb sie als erste Frau ihre Dissertation mit dem Titel „Untersuchungen über die Glätte von Kleiderstoffen“ an der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg bei Prof. Karl Bernhard Lehmann.
Praktische Ärztin
Sie ließ sich 1908 als Ärztin nieder und war bald darauf bis 1917 im Kinderhospital in Kiel tätig. Ab 1917 praktizierte Köstlin-Räntsch nicht mehr aktiv als Ärztin, sondern half auf dem Gutshof ihres Mannes Otto Köstlin in Ostpreußen mit. Im Sommer 1945 wurden sie und ihr Mann zum Ende des Zweiten Weltkrieges von Soldaten der Roten Armee ermordet.
Familiäre Zusammenhänge
Margarete Köstlin-Räntsch war die Mutter der Flensburger Unternehmerin Beate Uhse (1919-2001).
Ehrungen und Auszeichnungen
Margarete Köstlin-Räntsch wurde 2015 in der Theaterstraße 2 durch eine Gelehrtentafel der Universität geehrt.