Joseph Victor von Scheffel
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Dr. Joseph Victor von Scheffel (* 16. Februar 1826 in Karlsruhe; † 9. April 1886 ebenda) war Jurist, Dichter und schrieb das Libretto des Frankenliedes.
Leben und Wirken
Auf Wunsch seines Vaters studierte er von 1843 bis 1847 Rechtswissenschaften in München, Heidelberg und Berlin. Zusätzlich belegte er germanische Philologie und Literatur. 1848 folgte Scheffel als unbesoldeter Legationssekretär dem badischen Bundestagsgesandten zur Frankfurter Nationalversammlung. Danach legte er das juristische Staatsexamen in Heidelberg ab und wurde 1849 promoviert. Seine Berufslaufbahn begann in Diensten des Großherzogtum Baden, als Rechtspraktikant in Säckingen und ab 1852 im Sekretariat des Hofgerichts zu Bruchsal. 1854 gab er die juristische Laufbahn auf, um sich als Dozent für deutsche Literatur an der Universität Zürich zu bewerben. Da sein Vorhaben scheiterte, ging er nach Heidelberg als Schriftsteller und Dichter. 1859 zog er wieder in seine Geburtsstadt.
Literarisches Werk
Scheffels Werk ist bekannt für Erzählungen, Versepen und bekannte Balladen und Liedtexte. In „Der Trompeter von Säckingen“ verarbeitete Scheffel seine Teilnahme an der Revolution von 1848/49. 1859 schrieb er den Text des Frankenliedes, das Ursprünge in einem Heidelberger Studentenlied aufweist, während seines Aufenthalts in Kloster Banz. 1861 komponierte Valentin Becker in Würzburg die zugehörige Melodie dazu. Über den Würzburger Stein verfasste Scheffel die Gedichtzeile: „Es heilt uns am besten ein fröhlicher Sinn - und Mainwein und Steinwein sind auch Medizin.“
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1876: Nobilitierung und Erhebung in den erblichen Adelsstand durch den badischen Großherzog.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er auf dem Karlsruher Hauptfriedhof.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Scheffelstraße im Stadtbezirk Sanderau, die Scheffelstraße in Rottendorf und die Scheffelstraße in Veitshöchheim benannt.