Hermann Dahlerbruch

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Hermann Dahlerbruch (geboren am 17. Juli 1892 in Dornheim; gestorben am 4. Februar 1978 in Los Angeles) war ein jüdischer Würzburger Prokurist.

Leben und Wirken

Hermann Dahlerbruch absolvierte die Volksschule in Eberstadt und ging anschließend sechs Klassen in die Oberrealschule.

Prokurist in Würzburg

1907 trat er in Würzburg als Lehrling in das Kaufhaus Zapff seines Onkels Karl Simon ein. 1915 wurde er als Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg eingezogen. Nach seiner Rückkehr stieg er innerhalb der Firma seines Onkels zum Prokuristen auf. 1932 heiratete er Herta Wolff (* 24. Oktober 1904 in Köln) und baute sich in der Felix-Dahn-Straße 7 im Stadtbezirk Sanderau neben der Villa seines Onkels ein Haus. Am 8. November 1934 kam der gemeinsame Sohn Stefan in Würzburg zu Welt.

Soziales Engagement und Mitgliedschaften

Dahlerbruch war Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei [1] Er engagierte sich ab dem 7. Mai 1920 bei der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg in der 5. Kompanie, [2] war außerdem Mitglied im Reichsbund jüdischer Frontsoldaten [3], im jüdischen Turn- und Sportverein, desweiteren im Kulturbund Deutscher Juden [4] und in der Gesellschaft Casino Würzburg [5].

Verhaftung und Emigration

Im September/Oktober 1937 wurde er im Zusammenhang mit der Schließung des Kaufhauses Zapff festgenommen und kam in Polizeihaft. Im April 1938 emigrierte er mit seiner Familie in die USA und lebte später in Los Angeles. Mit seiner Frau Herta wurde er auf dem jüdischen Friedhof Beth Olam Jewish Cemetery (Teilbereich des Hollywood Forever Cemetery) in Los Angeles beigesetzt. [6]

Siehe auch

Quellen und Literatur

Erläuterungen und Hinweise

  1. Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) war eine linksliberale Partei in der Weimarer Republik. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. In der Mitgliederliste der 5. Kompanie aus dem Jahr 1934 sind der 7. Mai 1920 als Eintritt und „s. 1935“ mit dem euphemistischen Zusatz „ausgeschieden“ als Austritt dokumentiert.
  3. Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF) war eine Vereinigung von jüdischen deutschen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gekämpft hatten. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
  4. Der Kulturbund Deutscher Juden war im nationalsozialistischen Deutschland eine von jüdischen Initiatoren ins Leben gerufene Selbsthilfeorganisation für vom Berufsverbot betroffene jüdische Künstler. Weitere Informationen bei Wikipedia [3].
  5. Casinogesellschaften wurden nach der bürgerlichen Revolution in Frankreich als gesellschaftliche Vereine gegründet. Der Name leitet sich vom italienischen Wort casinó ab, was „Spielstätte“ bedeutet. Meist stellten sie einen Zusammenschluss der männlichen Vertreter der bürgerlichen Oberschicht (Beamte, Offiziere, Geistliche, Grundbesitzer, Fabrikanten, Ärzte, Geschäftsleute) einer Stadt dar und dienten der Freizeitgestaltung. Weitere Informationen bei Wikipedia [4].
  6. Hollywood Forever Cemetery: Information auf der Internetseite
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