Heinrich Schmitt
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Heinrich Schmitt (* 8. Oktober 1895 in Waldbüttelbrunn; † 13. August 1951 in München) war Reichstagsabgeordneter und Staatsminister im Freistaat Bayern.
Leben und Wirken
Schmitt erlernte das Schlosserhandwerk und den Beruf des Werkzeugdrehers. Im Ersten Weltkrieg war er von 1915 bis 1916 als Soldat im Einsatz, nachdem er sich eine Kopfverletzung zugezogen hatte. Ab Ende 1916 arbeitete er bei der BASF in Ludwigshafen. 1917 siedelte er nach Leuna über und ging einer Beschäftigung als Schlosser im Leuna-Werk bei Dresden nach. 1925 wurde er dort zum Betriebsrat gewählt. 1930 verlor er den Betriebsratsvorsitzes und wurde bei den Leuna-Werken entlassen. 1930 und ab 1933 zog er nach Moskau, siedelte 1934 nach Prag um und reiste anschließend mit gefälschten Papieren nach Deutschland zurück, was ihm die Verhaftung in Köln und 1937 eine Verurteilung durch den Volksgerichtshof wegen Hochverrates einbrachte. Ab nun saß er in den Haftanstalten Berlin-Plötzensee, Sieburg und Landsberg am Lech ein, wo er 1945 durch die Amerikaner befreit wurde. Im September 1945 wurde er Inspektor der Ortskrankenkasse Würzburg.
Parteipolitische Laufbahn
Schmitt war von 1913 bis 1917 SPD-Mitglied in Bayern. Danach gehörte der der USPD an und war anschließend von 1920 bis 1947 KPD-Mitglied. Ab 1945 war er auch Mitglied der Landesleitung der KPD in Bayern, aus der er am 28. Oktober 1947 austrat.
Reichstagsabgeordneter
Er gehörte von 1928 bis 1930 als Abgeordneter dem Deutschen Reichstag an, musste sein Mandat aber aufgrund interner Parteiquerelen zurückgeben.
Staatsminister in Bayern
Nach dem Zweiter Weltkrieg war er ab 28. September 1945 Bayerischer Staatsminister für Sonderaufgaben [1], bzw. Sonderminister für die politische Befreiung unter Ministerpräsident Wilhelm Hoegner. In seinem Ressort kümmerte er sich um die Umsetzung der US-amerikanischen Konzepte zur Entnazifizierung der Gesellschaft. Im Februar 1946 wurde er von Hoegner als Vertreter der KPD in den von der Militärregierung geschaffenen Vorbereitenden Verfassungsausschuss berufen. Im gleichen Jahr war er Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns. Am 1. Juli 1946 trat er aufgrund parteiinterner Kritik an seiner Ministerfunktion von seinem Amt zurück.
DGB-Bezirksvorsitzender
1947 und 1948 war er Vorsitzender des DGB-Landesbezirks Oberbayern.
Mitglied des Bayerischen Senats
Von 4. Dezember 1947 bis 31. Dezember 1949 war er Mitglied des Bayerischen Senats für die Gruppe der Gewerkschaften.