Friedrich Martin
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GR Friedrich Martin (* 21. Mai 1876 in Lohr am Main; † 6. März 1949 in Stalldorf) war katholischer Geistlicher, Ortspfarrer und Ortschronist in Stalldorf.
Geistliche Laufbahn
Friedrich Martin wurde am 19. März 1901 zum Priester geweiht und am 2. April 1901 zum Kaplan in Mechenried ernannt. Am 5. Mai 1903 wurde er Kooperator in Karlburg und am 4. Dezember 1905 zum Pfarrverweser in Fuchsstadt ernannt. Außerdem war er um diese Zeit Kaplan in Greßthal. Martin wurde am 24. Oktober 1907 Pfarrverweser in Neustadt a.d. Aisch und am 4. Dezember 1907 Expositus in Rück-Schippach.
Ortspfarrer in Stalldorf
Seine letzte Pfarrstelle trat er am 28. November 1912 in Stalldorf an und war auch als Definitor (=stellvertretener Dekan) im ehemaligen Dekanat Röttingen sowie im Geistlichen Rat tätig. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod.
Am Karsamstag 1945, fassten sich Bewohner von Stalldor ein Herz und ließen die päpstliche Flagge sowie ein großes weißes Tuch von ihrem Kirchturm aus gen Westen wehen. Die Amerikaner sollten die Kapitulationsbereitschaft der Gemeinde erkennen. Der Pfarrer von Stalldorf Friedrich Martin notierte in seinem Bericht, was dann geschah: „Gleich darauf kommt ein großer SS-Offizier und verlangt unter wüstem Schimpfen auf die Saubande‘ die Einziehung der Fahne. Als sich der Pfarrer die Beschimpfung der Gemeinde und seiner Person verbat, zog er die Pistole, setzte sie dem Pfarrer auf die Brust und drohte mit Erschießen.“
Chronist
In seiner Amtszeit in Stalldorf verfasste er 1938 eine Ortschronik. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte den Druck der Chronik, so wurde sie erst ein halbes Jahrhundert später 1998 von der Gemeinde Riedenheim herausgegeben.
Ehrungen und Auszeichnungen
Publikationen (Auszug)
- Pfarrer Friedrich Martin (1876-1949): Stalldorfer Ortsgeschichte. Herausgegeben von der Gemeinde Riedenheim 1998
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er im Priestergrab auf dem Friedhof Stalldorf.
Siehe auch
Quellen
- Direktorium der Diözese Würzburg, Ausgabe 2008, S. 55
- Stalldorfer Ortsgeschichte (Chronik)