Friedhof Hettstadt

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Blick auf Friedhofskreuz und Priestergräber auf dem Friedhof in Hettstadt

Der Friedhof Hettstadt ist eine teilweise denkmalgeschützte Anlage in der Gemeinde Hettstadt.

Lage

Die Begräbnisstätte liegt am Neuen Weg nördlich der katholischen Pfarrkirche St. Sixtus.

Geschichte

Durch eine 1621 in Hettstadt wütende Pest- und Cholera-Epidemie war der ursprüngliche Friedhof rund um die Kirche zu klein geworden. Der damalige Pfarrer Johannes Schleenried ließ die Gaden abreißen und 1626 entstand auf der Nordseite der Kirche der alte Friedhof. 1932 musste der Friedhof verlegt werden, um Platz für die Erweiterung der Kirche zu erhalten. Dabei wurden die Leichname von 266 Gräbern in den neuen Friedhof umgebettet. 1949 errichtete die Gemeinde eine Gedächtnisstätte für die aus Hettstadt stammenden Gefallenen. Das Ehrenmal wurde am 10. Juni 1951 eingeweiht und erinnert an die Toten des Deutsch-Französischen Krieges un der beiden Weltkriege. 1954 wurde ein neues Leichenhaus nach Plänen des Architekten Eugen Altenhöfer errichtet und 1955 durch ein Wandgemälde von Karl Clobes aus Tückelhausen, das die Auferstehung Christi darstellt, künstlerisch gestaltet. 1978 wurde das Areal in östlicher Richtung erweitert und es entstand eine parkähnliche Ruhestätte. An deren Nordseite entstanden vier Priestergräber ehemaliger Ortsgeistlicher.

Beschreibung

„Friedhofskreuz, Kruzifix auf Postament mit Inschriftenkartusche, Sandstein, bezeichnet 1792.“

Das Steinkreuz aus rotem Sandstein ist Mittelpunkt der Priestergräber. Das Kreuz mit dem Viernageltypus [1] des Gekreuzigten wurde von Anna Dorothea Ebenhöch gestiftet. Es erinnert an den Pfarrer Edmundus Thein, der von 1777 bis 1810 in Hettstadt war, und an weitere Priester.

  • Postament, Inschriftenkartusche: A. D. JESU CHRISTI 1792 DIE / 29. OCTOBRIS ME PROCURAVIT / ANNA DOROTHEA EBENHOCHIN / HERBIPO PER 30 ANNOS IN DOMO / PAROCH HETTSTADT OECONOMA / ME BENEDIXIT P EDMUNDUS THEIN / HASSFURTHENS:SS.THEOL.BACCAL / PAROCH IN HETTSTD EODEM / ANNO ET DIE 90 8BRIS

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Hettstadt, Nr. D-6-79-146-14
  • Bildstockführer Hettstadt - Kleindenkmale in und um Hettstadt. Obst- und Gartenbauverein Hettstadt (Hrsg.), Hettstadt 2015, S. 18
  • Friedrich Kaschiske/Waldemar Zorn: Hettstadt - Ein fränkisches Dorf im Wandel der Zeiten. Gemeinde Hettstadt (Hrsg.), Echter Verlag, Würzburg 1995, S. 46-48

Weblinks

Erläuterungen

  1. Der Viernageltypus ist eine Darstellungsform des gekreuzigten Christus. Bis zur Gotik wurde Jesus am Kreuz nicht mit übereinandergeschlagenen, sondern mit nebeneinander befindlichen Beinen dargestellt, jeder Fuß von einem Nagel durchbohrt. Mit den beiden Nägeln für die Hände bzw. Handgelenke finden damit vier Nägel Verwendung. Die seit der Gotik gebräuchliche Darstellung Jesu mit übereinandergeschlagenen Beinen am Kreuz, bei der die Füße von nur einem Nagel durchbohrt sind, heißt Dreinageltypus.

Kartenausschnitt

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