Franz Herbert

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Franz Herbert, MdR

Franz Herbert (* 8. Mai 1885 in Kolitzheim/Lkr. Schweinfurt; † Anfang Februar 1945 auf dem Marsch vom KZ Auschwitz zum KZ Mauthausen) war Landwirt, Politiker und Reichstagsabgeordneter.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der heimischen Volksschule arbeitete Herbert im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern mit, den er 1909 übernahm.

Politische Laufbahn

Nach dem Ersten Weltkrieg begann er sich politisch zu engagieren und wurde Mitglied der Bayerischen Volkspartei. Am 1. Juli 1919 wurde er Bürgermeister seiner Heimatgemeinde und ein Jahr später zog er als Abgeordneter des Wahlkreises 26 (Franken) in den Deutschen Reichstag ein, durchgehend bis zum Ausschluss aus dem Parlament im Sommer 1933. In der schweren Phase nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise zählte Franz Herbert zu den bedeutendsten Politikern Unterfrankens. Ab 1924 war Franz Herbert Präsident des Unterfränkischen christlichen Bauernvereins, mit dem der Titel „Ökonomierat“ verbunden war. 1933 wird er zu Beginn des Nationalsozialismus auch aus diesem Amt verdrängt.

Verhaftung und Tod

Gedenktafel an der Landwirtschaftsschule

Nach der Machtübernahme wurde er zunächst verhaftet, lebte dann zurückgezogen auf dem elterlichen Bauernhof. Aufgrund seiner persönlichen Verbindung mit [Bischof]] Matthias Ehrenfried stand er unter Beobachtung der Staatspolizei. Am 24. August 1944 wurde Herbert im Zuge der Aktion „Gitter“ von der Gestapo verhaftet. Nach der vorübergehenden Unterbringung im Gestapo-Notgefängnis Friesstraße, wurde er ins KZ Dachau und von dort nach Auschwitz überführt. In Monowitz musste er sich in einer Fabrik an der Produktion von synthetischem Benzin und Gummi beteiligen, trotz großer amtsärztlicher Bedenken. Anfang Februar 1945 wurde das KZ Auschwitz zwangsevakuiert und die Insassen mussten die Strecke ins westlicher gelegene KZ Mauthausen zu Fuß zurücklegen. Während dieses Marsches verstarb Herbert, vermutlich am 7. Februar 1945.

Posthume Würdigung

An Franz Herbert erinnert seit 1952 eine Gedenktafel an der Staatliche Landwirtschaftsschule Würzburg, Abteilung Hauswirtschaft in der Von-Luxburg-Straße im Stadtbezirk Frauenland.

Siehe auch

Weblinks

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