Frankenbräu (Heidingsfeld)

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Frankenbräu Schmelz

Die Frankenbräu, Brauerei Schmelz oder Frankenbräu von Georg Schmelz) war von 1902 bis 1918 eine Brauerei im damals noch eigenständigen Städtchen Heidingsfeld An der Jahnhöhe.

Geschichte

Das Gast- und Brauhaus „Zum Grünen Baum“ in der heutigen Wenzelstraße 10 war 1821 die Keimzelle für die spätere „Frankenbräu“. Von 1821 bis 1893 war die Brauerei zunächst im Besitz der Familie Reuter. 1893 kaufte Adolf Frank die Brauerei, ehe diese 1895 vom Braumeister Georg Schmelz übernommen wurde. Gleichzeitig übernahm er auch die ehemalige Kellerwirtschaft „Reuterskeller“ in der Mergentheimer Straße (heute Best Western Hotel Würzburg Süd Mergentheimer Straße 162). Auf der damaligen Wilhelms- später Jahnhöhe ließ Georg Schmelz ab dem Jahr 1901 eine moderne Großbrauerei errichten. Den dort bestehenden Reuter’schen Gärkeller ließ er erweitern. Schon im Jahr der Fertigstellung seiner Brauerei erhielt er für seine Biere 1902 ein Ehrendiplom nebst goldener Medaille. [1] Die Brauerei belieferte mit Pferdegespannen viele Gaststätten in Heidingsfeld und in der Umgebung, u.a. auch das Ausflugslokal Waldesruh im Steinbachtal. [2] Im Jahr 1908 übernahm Georg Schmelz zusätzlich die Brauerei Eckert zusammen mit den oberirdischen Gebäuden und dem großen Eckert’schen Bierkeller an der Wilhelmshöhe. Weil die Frankenbräu keine eigene Mälzerei besaß, nutzte Georg Schmelz schon seit 1901 die bei der Eckert’schen Brauerei angesiedelte Mälzerei.

Unerwartet verstarb Braumeister Georg Schmelz im Jahr 1915. Sein Sohn Alfred führte die Frankenbräu noch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Die Familie Schmelz verkaufte im Juli 1918 ihre „Frankenbräu“ an die Würzburger Hofbräu (damals: Brauhaus AG) Diese übernahm ausschließlich das Bierkontingent nicht das Inventar. Die Brauereigebäude wurden etwa ein Jahr später an eine Maschinenfabrik weiterverkauft. Die neuen Eigentümer bauten die Brauereigebäude zu Wohnungen um. Nach dem Ende dieser Fabrik erwarb die damals noch selbstständige Stadt Heidingsfeld die Gebäude und ließ dort ab dem Jahr 1926 einen modernen Schlachthof einrichten. Seine Bedeutung verlor dieser bereits nach der Eingemeindung Heidingsfelds nach Würzburg im Jahre 1930. Nach dem Krieg betrieb nochmal eine Großschlächterei für etwa sechs Jahre die Schlachthallen. Die Kelleranlagen und die dort eingebauten Feldbahnschienen wurden noch zum Abtransport von Schlachtabfällen genutzt. Ab dem Jahr 1972 begann der Abbruch der ehemaligen Schlachthallen, 1976 folgte der Abbruch des Wohnhauses (die frühere Frankenbräu) zwischen Wendelweg und An der Jahnhöhe.

Die 1908 übernommenen ehemals Eckert’schen Anwesen (oberirdische Lagerhallen, Bierlagerkeller mit Kellerhaus) an der Jahnhöhe verkaufte die Familie Schmelz wiederum im Jahr 1924 an die Turngemeinde Würzburg-Heidingsfeld von 1861 e.V.. Die Stadt Würzburg erwarb das TGWH-Gelände 1965 an der Jahnhöhe, die Turngemeinde errichtete ihre neue Heimstätte am Heidingsfelder Wiesenweg. Neuer Erwerber der Jahnhöhe war die Diakonie Würzburg, die dort ab dem Jahr 1979 das Wohnstift St. Paul errichten ließ. Der große Jahnhöhekeller und alle oberirdischen Gebäude mussten dazu abgebrochen werden.

Heutige Situation

Am früheren Standort der Frankenbräu steht heute eine Wohnanlage. Vom einstigen Gärkeller ist heute lediglich noch das zugemauerte Kellerportal sichtbar, der Keller selbst wurde verfüllt.

Siehe auch

Quellen und Einzelnachweise

  • Recherche von Heinz Saueracker, Heidingsfeld
  1. Horst Wolf / Christoph Bauer: Heidingsfeld. Ansichten einer alten Stadt. Postkarten aus der Sammlung Horst Wolf, Würzburg 1998, S. 20 ff.
  2. Werner Dettelbacher: Von der Fähre zum Steg: Eine Informationsschrift über das Naherholungsgebiet Steinbachtal, anläßlich der feierlichen Eröffnung der Sebastian-Kneipp-Steges, am 22. Juli 1978, Würzburg 1978, Werbe-Verlag Ingrid Beck, S. 13.

Kartenausschnitt

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