Eduard Caspar Jacob von Siebold

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Prof. Dr. Eduard Caspar Jacob von Siebold

Prof. Dr. Eduard Caspar Jacob von Siebold, auch Eduard Kaspar Jakob von Siebold und Eduard Carl Kasper Jakob Joseph von Siebold (* 19. März 1801 in Würzburg; † 27. Oktober 1861 in Göttingen) war ein deutscher Professor der Gynäkologie und Geburtshilfe. Er wirkte an den Universitäten Berlin, Marburg und Göttingen.

Familiäre Zusammenhänge

Eduard Caspar Jacob war das älteste Kind von Sophie und Adam Elias von Siebold sowie Enkel Carl Caspars und lebte bis 1816 in Würzburg.

Leben und Wirken

Er studierte in Berlin sowie Göttingen Medizin, verfasste eine frauenheilkundliche Doktorarbeit und wurde 1826 in Berlin promoviert. Daraufhin arbeitete er an der Gebäranstalt der Berliner Universität, die sein Vater leitete. Dort habilitierte sich Eduard 1827 für Geburtshilfe.

Nach dem Tod seines Vater 1828 leitete er für kurze Zeit das von Adam Elias von Siebold 1805 in Würzburg eingerichtete „Gebärhaus“ in der Klinikstraße 6, wurde 1829 jedoch ordentlicher Professor für Geburtshilfe in Marburg.

Eduard Caspar Jacob von Siebold war anschließend vom 11. April 1833 bis 1861 Professor und Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Georg-August-Universität Göttingen, wo bereits 1751 eine spezielle akademische Geburtshilfe etabliert worden war. Dort wendete er am 25. Februar 1847 erstmals in Deutschland bei einer Geburt die damals erst seit kurzem bekannte Äthernarkose an. [1] Er reiste als Nachfolger von Caspar Julius Mende im Jahre 1847 nach Wien, wo er aufgrund der Auseinandersetzung mit der Wiener Schule die Lehre von Johann Lukas Boër, einem aus Uffenheim in der damaligen Markgrafschaft Ansbach stammenden und in Würzburg aufs Gymnasium gegangenen ehemaligen Studenten Carl Caspar von Siebolds [2], studierte. Er entwickelte die Einrichtung von Frauenkliniken und die Geburtshelfer wurden zu „Frauenärzten“.

Werke

  • Anleitung zum geburtshülflichen technischen Verfahren am Phantome, als Vorbereitung zur künftigen Ausübung der Geburtshülfe, bei Theodor Christian Friedrich Enslin, Berlin, 1828

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Franz von Winckel: Siebold, Eduard Kaspar Jakob von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34. Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 184–186 [1]
  • Werner E. Gerabek: Siebold, Eduard von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, S. 328 f.
  • Werner E. Gerabek: Siebold, Eduard Kaspar Jakob von. In: Enzyklopädie Medizingeschichte, hrsg. von Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil und Wolfgang Wegner, Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, S. 1328

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Schwefeläther, in: Sachs's medicinischer Almanach für das Jahr 1848, Neue Folge II, Berlin 1848, S. 251-285
  2. Werner Dettelbacher: Zwei Berichte des Christoph Siebold von seiner medizinischen Studienreise 1792/93 nach Wien und Oberitalien, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 5 (1987), S. 143-164; S. 154, Anm. 22
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