Rathaus (Randersacker)
(Weitergeleitet von D-6-79-175-67)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Rathaus von Randersacker ist der ehemalige Hof der Ritter von Randersacker.
Geschichte
Der Edelhof, heute als Rathaus ein Schmuckstück des Marktfleckens, war sehr wahrscheinlich der Sitz der Ritter von Randersacker. Er umfasste das derzeitige Rathaus samt den angrenzenden und den Hof umschließenden Häusern. Eine der ältesten Urkunden ist ein Schutzbrief Konrad Friedrich von Thüngens als Dompropst und Philipp Adolf von Ehrenbergs als Dechant und Senior des Würzburger Domkapitels aus dem Jahre 1621. Erteilt wurde er zugleich auch im Namen des Domstiftes an Julius Baemer zu Randersacker, der den Edelhof laut Kaufbrief vom 12. März 1611 von dem Edlen Hans Wolffen von Eyb aus Unterdettelsau übernommen hatte. Dieser Schutzbrief besagt, dass der Edelhof gegen jedermann „zu schützen und zu schirmen, im und außer Recht zu verteidigen, zu vertreten und zu bewahren“ ist.
Mit der Heirat der 21 Jahre alten Tochter Eva-Maria Schild, Tochter des Hofkanzlers Schild aus Würzburg im Jahre 1725 kam Balthasar Neumann nicht nur in enge verwandtschaftliche Beziehungen zu zwei der angesehensten Beamtenfamilien des Hochstifts Würzburg, die Familie Schild und die mit ihr durch Heirat verbundene Familie des Würzburger Beamten, Ratsherren und Bürgermeister Georg Reibelt, sondern zugleich zu Haus- und Weinbergsbesitz in Randersacker. Die Familie Schild besaß in Randersacker ausgedehnten Weinbergsbesitz in den besten Lagen. Die Familie Reibelt hatte im Jahre 1692 anstelle der durch den Dreißigjährigen Krieg zerstörten Edelhöfe in Randersacker drei neue Höfe erbauen lassen: das heutige Rathaus, das Haus in der Herrngasse 2 und ein drittes Haus an der Stelle des heutigen Gasthofes Krone.
Nach dem Tode des Geheimrats und Hofkanzlers Schild fiel dessen Randersackerer Erbe an Baron Seethal von Laubach, der eine Schild zur Frau hatte, ebenso wie Balthasar Neumann, der das geteilte Schildsche Erbe kaufte und mit dem Edelhof in den Besitz eines Gutes kam, „das weder Steuer noch Zins lehnbar ist“. Die zweite Hälfte des Edelhofes kam in den Besitz des Geheimen Rates und Syndikus des Domkapitels Cornelius von Habermann. Beide besaßen den Edelhof bis hinein in die sechziger Jahre des 18. Jahrhunderts. In den folgenden 100 Jahren wechselten die Besitzer mehrmals. 1869 ging das Haus in den Besitz der Gemeinde Randersacker über. Es wurde zunächst als Schulhaus genutzt. Der frühere Tanzsaal wurde Unterrichtshaus, die übrigen Räume dienten als Dienstwohnung, der Garten wurde Schulgarten. Die unteren Räume fungierten als Rathaus mit Ratszimmer, Bürgermeisterzimmer und Nebenräumen, die schließlich 1932/33 erweitert wurden.
1975 wurde der Rathausbau unter Verwendung alter Bauelemente völlig neu und zweckmäßig gestaltet. 2018 erfolgte eine Außenrenovierung mit einem Neuanstrich der Fassade.
Historische Abbildungen
- Rathaus Randersacker am 26. Juni 2013
Baubeschreibung
Das heutige Verwaltungsgebäude ist ein zweigeschossiger, verputzter Satteldachbau mit Sockelgeschoss, Fachwerkobergeschoss und geohrten Fensterrahmungen. Der nördlich anschließende, zweigeschossige Satteldachanbau mit Sockelgeschoss stammt aus dem Jahr 1692.
Kontakt
- Marktgemeindeverwaltung Randersacker
- Maingasse 9
- 97236 Randersacker
- Telefon: 0931 - 70530
Öffnungszeiten
- Montag: 8.15 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
- Dienstag: 8.15 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
- Mittwoch: 8.15 Uhr bis 12.00 Uhr
- Donnerstag: 8.15 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
- Freitag: 8.15 Uhr bis 12.00 Uhr
E-Bike-Ladestation
Vor dem Rathaus auf der linken Seite wurde eine E-Bike-Ladestation installiert.
Siehe auch
- Rathäuser im Landkreis Würzburg
- Randersacker
- Baudenkmäler in Randersacker
- Öffentliche Toiletten in Stadt und Landkreis Würzburg
- Gemeindearchiv Randersacker
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Randersacker, Nr. D-6-79-175-67
- Bruno Rottenbach: Chronik Markt Randersacker. Heimatbuch der Gemeinde Randersacker und des Ortsteiles Lindelbach. Hrsg.: Markt Randersacker 1988, S. 64 ff.