Jüdisches Dokumentationszentrum Höchberg
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Das Jüdische Dokumentationszentrum Höchberg ist eine Einrichtung der Marktgemeinde Höchberg und befindet sich in der ehemaligen Präparanden- und Bürgerschule der israelitischen Kultusgemeinde.
Judentum in Höchberg
In Höchberg lebten Juden seit ca. 1660. Archivalisch lassen sich jüdische Einwohner ab 1679 nachweisen. 1721 errichteten sie ein Synagoge (heute evangelisch-lutherische Matthäuskirche). Von 1817 bis 1868 bestand eine eigene israelitische Elementarschule. Die Schule war 1817 als einklassige Elementarschule gegründet worden und wurde in den 1820er und 1830er-Jahren von etwa 20 bis 25 Schülern besucht.
Ihre Toten bestatteten die Höchberger Juden bis zur Anlage eines eigenen Friedhofs in Schwanfeld und Allersheim. 1824 war die erste Bestattung auf dem Höchberger Jüdischen Friedhof. 1828 richtete die Gemeinde die Stelle eines besoldeten Ortsrabbiners ein, die mit Lazarus Ottensoser besetzt wurde. Er war der Gründer einer Talmud-Tora-Schule (spätere Präparandenschule). Nach 1894 wurde die Rabbinerstelle nicht mehr besetzt, deshalb waren nun Lehrer oder Schüler der Präparandenschule als Kantoren tätig. Die Präparandenschule bestand bis 1931.
Geschichte der Gedenkstätte
In zwei Räumen des barocken Wohnhauses finden sich seit 1997 eine Dauerausstellung zum Thema „Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer“. Die Geschichte der Höchberger Juden wird in zahlreichen Fotografien illustriert. Leopold Sonnemann, der Gründer der FAZ Frankfurt, ist in einem Hörspiel im Streitgespräch mit Reichskanzler Otto von Bismarck vom 9. Oktober 1878 zu hören.
Baubeschreibung
Die Israelitische Präparandenschule war seit 1865 in einem stattlichen barocken Wohnhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts untergebracht: zweigeschossiger Mansardgiebeldachbau mit östlich anschließender überbauter Toreinfahrt.
Adresse Museum in der Präparandenschule
- Sonnemannstraße 15
- 97204 Höchberg
- Telefon: 0931- 49707-0
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Landratsamt Würzburg, Die Museen im Landkreis Würzburg, 2015, S. 14 f.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Höchberg, Nr. D-6-79-147-13
- Roland Flade: Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer. Die Höchberger Juden und die Israelitische Präparandenschule (Schriften des Stadtarchivs Würzburg 12). Würzburg 1998.
Weblinks
- Geschichte der Höchberger Synagoge auf alemannia-judaica.de
- Jüdisches Dokumentationszentrum auf fraenkisches-weinland.de
- Ehem. israelitische Präparanden- und Bürgerschule im DenkmalAtlas 2.0