Israelitische Präparandenschule (Höchberg)

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Ehemalige israelitische Präparandenschule

Die Israelitische Präparandenschule war eine jüdische Bildungseinrichtung in der Gemeinde Höchberg.

Baubeschreibung

Seit 1863 befand sich die Präparandenschule in einem barocken Wohnhaus, erbaut in der Mitte des 18. Jahrhunderts: zweigeschossiger Mansardgiebeldachbau mit östlich anschließender überbauter Toreinfahrt, Sonnemannstraße 15.

Schulgeschichte

Der Gründer der Schule war der Ortsrabbiner Lazarus Ottensoser im Jahre 1861, der seine 1849 eröffnete Talmud-Tora-Schule auf Vorschlag des Distriktsrabbiners Seligmann Bär Bamberger umwandelte. An der Schule wurden jüdische Jugendliche für die Lehrerausbildung vorbereitet. Später und nur vereinzelt besuchten auch nichtjüdische Kinder die Schule, meist kamen sie direkt aus Höchberg. Lange Zeit waren nur Knaben auf der „Präparandie”, ab 1928 durften auch Mädchen die Schule besuchen. Die Präparandenschule machte Höchberg in ganz Deutschland und sogar im Ausland bekannt, da die Schüler nicht nur aus der Region, sondern auch von auswärts kamen. Aus diesem Grunde bestanden auch Schlafräume für externe Schüler im Obergeschoss des Hauses.

Lehrinhalte

Neben den weltlichen Schulfächern wie Deutsch, Rechnen, Algebra, Geschichte, Geographie, Turnen, Musik und Harmonielehre wurden auch jüdische Inhalte, so Mischnah, Talmud, hebräische Sprachlehre, Liturgiegesänge und Vorbeten unterrichtet.

Ende der Schule

In den 1930er Jahren verlor die Präparandenschule durch den Nationalsozialismus an Bedeutung und wurde geschlossen.

Heutige Nutzung

Heute beherbergt das Anwesen zwei Räume mit einer Dauerausstellung zur Geschichte der Präparandenschule. Das restliche Gebäude nutzt eine Arztpraxis.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Gedenktafel am Gebäude
  • Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg, Landkreis Würzburg 2013, S. 41.
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Höchberg, Nr. D-6-79-147-13

Weblinks

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