Jüdisches Dokumentationszentrum Höchberg
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Das Jüdische Dokumentationszentrum Höchberg ist eine Einrichtung der Marktgemeinde Höchberg und befindet sich in der ehemaligen Präparanden- und Bürgerschule der israelitischen Kultusgemeinde.
Judentum in Höchberg
In Höchberg bestand eine jüdische Gemeinde bis 1942, die Entstehung geht vermutlich in die Zeit Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Schriftliche Quellen belegen eine jüdische Gemeinde in Höchberg seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: 1661 wird eine Synagoge am Ort genannt.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (heute evangelisch-lutherische Matthäuskirche), eine Schule (jüdische Volks-/Elementarschule bis 1869, danach Religionsschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof (Am Trieb). Die Schule war 1820 als einklassige Elementarschule gegründet worden und wurde in den 1820er und 1830er-Jahren von etwa 20 bis 25 Schülern besucht 1828 richtete die Gemeinde die Stelle eines besoldeten Ortsrabbiners ein, die mit Lazarus Ottensoser besetzt wurde. Er war der Gründer einer Talmud-Tora-Schule (spätere Präparandenschule). Nach 1894 wurde die Rabbinerstelle nicht mehr besetzt, deshalb waren nun Lehrer oder Schüler der Präparandenschule als Kantoren tätig. Die Schule bestand bis 1931.
Geschichte der Gedenkstätte
Das jüdische Dokumentationszentrum bietet seit 1997 eine Dauerausstellung. In zwei ehemaligen Klassenräumen der Präparandenschule finden sich Exponate zum Thema „Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer“. Die Geschichte der Höchberger Juden wird in zahlreichen Fotografien illustriert. Leopold Sonnemann, der Gründer der FAZ Frankfurt ist in einem Hörspiel im Streitgespräch mit Reichskanzler Otto von Bismarck vom 9. Oktober 1878 zu hören.
Baubeschreibung
Die ehemalige Israelitische Präparandenschule ist ein zweigeschossiger Mansardgiebeldachbau mit östlich anschließender überbauter Toreinfahrt, 18./19. Jahrhundert.
Adresse
- Museum in der Präparandenschule
- c/o Gerd Waltinger
- Sonnemannstraße 15
- 97204 Höchberg
- Telefon: 9831-49707-24
- Öffnungszeiten
- Sonntags von 14 bis 17 Uhr
- Gruppenführungen nach vorheriger telefonischer Anmeldung im Rathaus
- Der Eintritt ist frei!
Siehe auch
Quellen
- Gedenktafel am Gebäude des Zentrums
Literatur
- Landratsamt Würzburg, Die Museen im Landkreis Würzburg, 2015, S. 14 f.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Höchberg, Nr. D-6-79-147-13