Zobelschloss (Giebelstadt)
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Das Zobelschloss ist ein Schloss in Giebelstadt. Es steht unter Denkmalschutz. Zur Schlossanlage gehören eine Gruft, eine Hoffläche mit Natursteinpflaster, Naturstein-Brücken über den Burggraben, eine Schlosskapelle, der Schlossgraben und ein schmiedeeiserner Zaun.
Geschichte
Ab Ende des 13. Jahrhunderts bewohnten die Freiherren Zobel einen befestigten Hof, welchen sie mit der Zeit ausbauten. Im Bauernkrieg wurden weite Teile des Gebäudes 1525 zerstört. Es überstanden nur der alte Rundturm und das Mauerwerk des Ostflügels. Ab 1545 erfolgte der Neubau, welcher die beiden Bestandteile integrierte. Ihr heutiges Aussehen verdankt die von einem breiten, nun trockenen Graben umzogene Wasserburg mit dem auffallenden Torbau und den vier Ecktürmen dem Umbau unter Heinrich Zobel von und zu Giebelstadt in den Jahren 1581 bis 1585. 1755 wurde eine Steinbrücke erbaut und ersetzte die bisherige hölzerne Zugbrücke. Außerdem wurden markante Kuppeln auf die drei Ecktürme gebaut. Aufgrund finanzieller Probleme musste die Familie Zobel im Februar 2008 das Schloss zwangsversteigern. Ein Gutachten schätzte den Verkehrswert auf 542 000 Euro. Walter Konrad erwarb das Gebäude für 430 000 Euro und plante den Umbau in ein Hotel. Die Kosten wurden auf acht Millionen Euro geschätzt. 2013 wurde bekannt, dass Konrad das Objekt für 750 000 Euro wieder verkaufen möchte. Im Februar 2015 wurde die Schlossanlage von der Zobel-Schloss Giebelstadt GbR erworben.
Der neue Invenstor Richard Gebert, ein Unternehmer aus Prichsenstadt, will das Baudenkmal aus dem 16. Jahrhundert bis spätestens 2020 ebenfalls zu einem Hotel mit 30 Doppelzimmern, einem Wellness-Bereich und Restaurant machen. [1] [2]
Baubeschreibung
Das ehemalige Wasserschloss ist eine von Gräben umgebene, zweigeschossige Vierflügelanlage mit runden Ecktürmen, im Kern 14. Jahrhundert, im Wesentlichen 1545 und 1581-85 wiederaufgebaut, mit Steinbrücke und Turmkuppeln aus dem Jahr 1755. Der östliche Eckturm hat einen größeren Durchmesser und einen Balustradenabschluss. Es wird vermutet, dass dieser Turm aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Der Hauptbau des Schlosses ist zweigeschossig und ungegliedert. Die Fenster werden von einfachen Natursteingewänden umrahmt. Über dem Portal des Torhauses findet sich ein Relief mit dem Allianzwappen der Zobel/Truchseß von und zu Wetzhausen. Auf seiner Ostseite weist das Torhaus eine Zinnenaltane und einen typischen Renaissance-Giebel mit dem Wappentier, einen Pferdekopf, auf. Den Eingang zur Kapelle im Innenhof schmückt ein Allianzwappen der Zobel/Greiffenclau, den Treppenhauseingang ein Allianzwappen von Zobel/Bibra.
Im Inneren des Schlosses finden wir den Ahnensaal, die Bibliothek, den Roten und Blauen Salon, den Speisesaal und die Kapelle, die mit einem Barockaltar von Reiner Wirl aus dem Jahre 1760 ausgestattet ist. Das gesamte reiche Inventar wurde, sehr zum Bedauern der Denkmal- und Heimatpflege, im Jahre 2002 versteigert.
Bildergalerie
- Ansichten des Zobelschlosses im Mai 2013
Siehe auch
- Geyersburg
- Friesenhäuser Schloss
- Heinrich Zobel von und zu Giebelstadt
- Baudenkmäler in Giebelstadt
- Kapelle im Zobelschloss (Giebelstadt)
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Giebelstadt, Nr. D-6-79-138-3
Weblinks
- Main-Post: „Was wird aus dem Zobel-Schloss?“ (25. August 2011)
- Main-Post: „Objektzustand: renovierungsbedürftig“ (18. Januar 2013)