Schloss Aub
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Das Schloss Aub liegt am südwestlichen Rand der Auber Altstadt, steht unter Denkmalschutz und war Teil der früheren Stadtbefestigung Aub.
Lage
Das Schloss liegt in beherrschender Lage am höchsten Punkt des Städtchens und markiert zugleich den nördlichsten Eckpunkt der Stadtbefestigung Aub.
Geschichte
Von der „Veste in Awe“, der romanischen Burg der Hohenlohe, die 1369 in einer Verpfändungsurkunde von Gerlach von Hohenlohe an die Rothenburger Bürger Holtschuher und Goltmit erstmals erwähnt wird und bis zur Grabensohle des an der Nordseite noch heute existierenden Burggrabens reichte, diesem Geschlecht aber wohl schon im 13. Jahrhundert gehörte, hat sich äußerlich nichts erhalten. Den ältesten Teil bildet die spätgotische Burg der Truchsesse von Baldersheim, die in Aub saßen. Davon existiert als Kern der gesamten Schlossanlage heute noch das Burghaus mit seinem hohen Staffelgiebel und der runde Bergfried, dazu die mächtige Schildmauer, die beide verbindet.
Das spätgotische Wohnhaus mit seinem charakteristischen Staffelgiebel wurde vermutlich zwischen 1456 und 1474 von den Brüdern Georg und Martin Truchseß von Baldersheim erbaut. Der Bergfried dagegen entstand bereits vor 1430. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Truchsesse von Baldersheim fiel das Schloss 1603 an das Hochstift Würzburg. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn baute die Truchseßburg zu einem Schloss von renaissancehaftem Charakter aus, das zum repräsentativen Sitz des neu gebildeten Amtes Aub ausersehen war und machte es zu einem seiner Jagdschlösser. Um 1585 wurde mit dem Bau begonnen, die Fertigstellung und Innenausstattung erfolgten jedoch erst unter seinem Nachfolger Johann Gottfried von Aschhausen.
Die dritte Bauperiode 1773 fällt in die Zeit des ausklingenden Rokoko und bestand im wesentlichen in der Modernisierung des kleinen Hofgartens und der Fürstenzimmer. In den Jahren zwischen 1772 und 1776 weilte der jagdliebende Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim öfters in Aub.
Nachdem das ehemalige Hochstift Würzburg (Großherzogtum Würzburg) 1814 zu Bayern kam, wurde ein Amtsgericht Aub im Schloss etabliert, mit dessen Auflösung 1952 die wesentliche, jahrhundertealte Aufgabe des Schlosses als Verwaltungssitz ihr Ende fand.
Bildergalerie
Heutige Nutzung
Heute gehört die Anlage dem Freistaat Bayern, der in dem außen neu renovierten Bau Asylbewerber beherbergt.
Siehe auch
- Amtsgericht Aub
- Aub
- Baudenkmäler in Aub
- Historische Befestigungsanlagen in Stadt und Landkreis Würzburg
- Stadtbefestigung Aub
Ritterfestspiele
Jährlich finden um die Burg die Ritterfestspiele Aub im Sommer statt.
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Aub, Nr. D-6-79-114-22
- Georg Menth: Stadt Aub. Baldersheim. Burgerroth. Aubanusverlag, Wolfratshausen 1988, S. 37 ff.
- Walter Schilling: Die Burgen, Schlösser und Herrensitze Unterfrankens, Echter Verlag GmbH, Würzburg 2012, ISBN: 978-3-429-03516-7