Conrad Geiger
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Conrad Geiger (* 18. Februar 1751 in Erlangen; † 27. September 1808 in Schweinfurt) war ein fränkischer Reisemaler und Porträtist.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch in Erlangen und einer Kellnerlehre in Nürnberg kam er 1767 nach Würzburg. Da er gerne Maler werden wollte, suchte er zunächst den Porträtmaler Heinrich Schleier auf, um bei ihm als Farbenreiber in die Lehre zu gehen. Schleier vermittelte ihn allerdings an seinen Kollegen Franz Andreas Thalheimer. Als Lehrling von Thalheimer arbeitete Geiger an der Schaubühne des Würzburger Jesuitenkollegs mit. Neben dem Malen verdiente Conrad Geiger sein Brot als „Marqueur und Kaffee-Schänke“ im Ziegler’schen Kaffeehaus. Die Anstellung wurde schlecht bezahlt, ermöglichte Geiger allerdings eine Stunde am Tag zu zeichnen. Das Kaffeehaus war Anlaufpunkt für die Würzburger Künstler und Geiger knüpfte hier wichtige Kontakte. So erhielt er von Johann Peter Wagner Unterricht im Modellieren.
Auf den Rat des Malers Johann Christoph Fesel hin beendete Geiger die Arbeit in der Schänke und zog mit seinem Freund, dem späteren Künstler Barthel Völk, in eine gemeinsame Wohnung. Von hier aus erhielten sie Unterricht von Fesel. Im Winter 1768 wurden Rufe von Geigers Familie laut, die eine geregelte Ausbildung forderten, so dass er eine Malerlehre beim Nürnberger Hofmaler Karl Johann Georg Reuß absolvierte.
Reisemaler in Franken
Ab 1772 war er für die Grafenfamilie von Seckendorff in deren Besitzungen tätig und ab 1776 für die Grafen von Castell-Rüdenhausen. In der Benediktinerabtei Münsterschwarzach arbeitete er als Kopist. 1777 zog der nach Schweinfurt, wo er nach seiner Heirat die Gastwirtschaft seiner Schwiegereltern übernahm und nebenbei künstlerisch im nahe gelegenen Kloster Theres tätig war, später auch in Münsterschwarzach.
Oeuvre
Seine Auftragsarbeiten vollendete er vor allem für den Landadel, die Kirche und bürgerliche Auftraggeber. Sein Werk umfasst zahlreiche Portraits und Landschaftsbilder aus Franken. Sein 189. und letztes überlieferte Porträt war das offizielle Amtsbild von König Maximilian I. Joseph von Bayern für das Schweinfurter Rathaus.
Siehe auch
Quellen und Literatur
Erich Schneider: Der Schweinfurter Maler Conrad Geiger - ein Nachtrag. In Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Ausgabe 1992, S. 139