Burgstall Schönstein
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Burg Schönstein war einstiger Sitz der Herren von Schönstheim im Süden des heutigen Landkreis Würzburg. Heute ist nur noch ein Burgstall sichtbar.
Lage
Die Burg Schönstein lag etwa 2 km südlich der Gemeinde Riedenheim.
Geschichte
Um 1295 wurden die Burg und eine östlich davon gelegene Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung wird als Dippach bzw. Diepach bezeichnet und umfasste 16 Hofstellen. Die Michaelskapelle (Riedenheim) war ein Beneficium der Herren von Schönstein.
Über die Herrschaft auf Schönstein fehlen verlässliche Quellen. Dr. August Amrhein vermutet dass der 1333 urkundlich erwähnte Heinrich von Gagenhartsholz die Herrschaft auf Schönstein ausübte, dem sieben Huben im benachbarten Weiler Ganhartsholz gehörten. 1345 verkaufte Graf Kraft II. von Hohenlohe-Weikersheim Burg und Teile der Siedlung an das Bistum Würzburg. In den darauffolgenden Jahrzehnten ist die Burg offensichtlich verfallen und wird ab 1467 nur noch als Burgstall bezeichnet. Mehrfach erwähnt wird der Betrieb einer Ziegelhütte auf dem früheren Burggelände. Auch das unmittelbar neben der Burg an einer Lichtung gelegene Dorf wurde in dieser Zeit aufgegeben. Der Name Schönstheim wurde dann im Laufe der Zeit auf das frühere Dorf übertragen.
Burganlage
Die Burg stand auf einem 30 auf 40 Meter großen Plateau eines spornartigen Geländeausläufers, das von einem 20 Meter breiten und 3 Meter tiefen Graben umgeben wurde. Auf dem Plateau befanden sich die Burgmauern, ein Bergfried und verschiedene Gebäude. Gegen das leicht nach Westen ansteigende Gelände hin gab es zum Schutz einen zusätzlichen, etwa 120 Meter langen, 10 Meter breiten und 4 Meter tiefen halbkreisförmigen Graben in der Art einer Abschnittsbefestigung.
Heutige Zeugnisse
Von der einstigen Burg ist lediglich noch ein Burgstall erhalten: Sichtbar sind noch einige Steinhaufen und - insbesondere im Westen - die Burggräben. Einen Großteil des Areals hat sich die Natur zurückerobert.
Schlossbrunnengraben
Am Rande der Burgstelle befindet sich die gefasste Quelle (Schlossbrunnen) des zur Rippach führenden Schlossbrunnengrabens mit der Jahreszahl 1588, die wohl versiegte. Die Stadt Röttingen ließ eine neue ergiebige Quelle fassen und leitet dieses Wasser in einen Hochbehälter.
Besucherinformation
Von Röttingen aus kommend führt nach etwa 2,5 Kilometern linksseitig der Staatsstraße 2268 ein Waldweg in Richtung Burgstall. Von Riedenheim kommend befindet sich dieser Waldweg nach etwa 2,6 Kilometern rechtsseitig. Zu Fuß geht es auf dem Waldweg durch den Schlossbrunnengraben etwa einen Kilometer in westliche Richtung. An einer Kreuzung zweigt ein Pfad dann links in südliche Richtung zum Burgstall ab, der sich nach einigen Metern linksseitig befindet. Am Burgstall steht heute eine Informationstafel mit Skizze.
Heutige Überreste
Heute sind nur noch die Burggräben sowie der oben genannte Schlossbrunnen zu sehen.
Siehe auch
- Historische Befestigungsanlagen in Stadt und Landkreis Würzburg
- Kraft II. von Hohenlohe-Weikersheim
- Michaelskapelle (Riedenheim)
- Schönstheim
- Burgstall
Quellen und Literatur
- Heinrich Habel, Helga Himen: Denkmäler in Bayern - Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band VI. Unterfranken, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), München 1985
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Röttingen, Nr. D-6-6425-0064
- Kurt Freudinger: Aus der Vergangenheit der Stadt Röttingen an der Tauber. A. Weltz Ochsenfurt 1954, S. 60 ff.