August Graf von Platen-Hallermünde

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Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde

Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde (* 24. Oktober 1796 in Ansbach; † 5. Dezember 1835 in Syrakus) war deutscher Dichter und studierte von 1818 bis 1819 in Würzburg. Oft wird er August Graf von Platen oder schlicht Graf Platen genannt. [1]

Familiäre Zusammenhänge

Sein Vater Graf Philipp August von Platen-Hallermund war Oberforstmeister im Dienst des Markgrafen Christian Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach in Ansbach. Im Mai 1795 heiratete er in zweiter Ehe die Tochter des Ansbacher Oberhofmarschalls Eichler von Auritz, Christiane Luise. Sie war die Mutter von August und seinem jüngeren Bruder, der aber nur drei Jahre alt wurde.

Leben und Wirken

Mit nicht ganz zehn Jahren wurde er 1806 Zögling des Münchener Kadettenhauses. Nach vier Jahren wechselte er auf die Königliche Pagerie. Hier interessierte er sich insbesondere für Fremdsprachen und Geschichte und schrieb erste Verse. 1813 meldete er sich zum Militärdienst und trat 1814 ins Erste Infanterie-Regiment ein.

Der junge bayerische Leutnant erhielt nach langwierigen Bemühungen die Studienerlaubnis und wandte sich, da München zu dieser Zeit noch keine eigene Universität besaß, nach Würzburg. Im Frühjahr 1818 erhielt er ein königliches Stipendium und wurde für ein Studium der Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg für drei Jahre vom Militärdienst beurlaubt. Hier beschäftigte er sich neben Jura mit Philosophie und Botanik. Seine Leidenschaft für einen Kommilitonen, dem er einige Gedichte, vornehmlich Sonette widmete, blieb unerwidert.

Im Eckhaus direkt am Sternplatz, heute Domstraße 12, früher 36/38, wohnte er im zweiten Stock. Das Anwesen trug den Namen „Zum güldenen Hirschen“ und lag damals im III. Distrikt und hatte die Nr. 175. Die Wohnung im zweiten Stock des Hauses gefiel Platen, denn in sein Tagebuch schrieb er:

„Mit meiner Wohnung bin ich sehr zufrieden. Ein großes helles Zimmer von sechs Fenstern erleuchtet, die sich paarweise aneinander reihen. Die Aussicht auf zwei Seiten, da es ein Eck bildet. Dabei ein geräumiges Kabinett mit hinlänglichem Meubel.“

Im Oktober 1819 wechselte August von Platen an die Universität Erlangen, gab sein bisheriges Studienfach auf und widmete sich stattdessen der Poesie. Im Sommer 1826 erhielt er von der Militärbehörde die Erlaubnis zu einem zweijährigen Studienaufenthalt in Italien. Hier begannen die Jahre seines eigentlichen Schaffens, die zweite größere Periode in Platens Dichterleben: es entstanden das formvollendete Epos „Die Abassiden“ 1835, verschiedene Dramen, die herrlichen Gedichte, wie „Das Grab im Busento“, Hymnen, Epigramme und Festgesänge.

Im Spätsommer des Jahres 1835 befand sich Platen in Neapel; damals wütete die Cholera in Italien und sie drang täglich weiter vor. Um dieser entsetzlichen Krankheit zu entgehen, schiffte sich der Dichter nach Sizilien ein, nicht ahnend, dass dies seine letzte Reise werden sollte. Er blieb dann in Palermo, bis ihn die herannahende Regenzeit zwang, abzureisen; in Syrakus wollte er den Winter zubringen. Nach mühevoller Wanderung durch die damals noch wegearme Insel kam er am 11. November ans Ziel; doch erkrankte er 11 Tage später an einer Kolik. Der Zustand Platens verschlimmerte sich, da er aus Angst, von der Seuche befallen zu sein, eine zu große Dosis Arznei zu sich nahm. Am 5. Dezember 1835 nachmittags 3 Uhr entschlief der große Dichter in den Armen seines Gastfreundes Mario Landolina. Dieser gewährte Platen auch in seinem Garten eine letzte Ruhestätte. Nun ist der große Sohn Ansbachs fern von der Heimat begraben.

„Platen-Affäre“

Im Jahr 1828 machte Heinrich Heine Platens Homosexualität in den letzten beiden Kapiteln seiner „Bäder von Lucca“ öffentlich. Ausgelöst wurde dieser persönliche Angriff Heines durch Platen, der Heine wegen seiner jüdischen Herkunft verunglimpft hatte. Zwischen beiden Dichtern resultierte daraus eine lebenslange Fehde.

Werke (Auswahl)

Graf Platen schrieb Gedichte, Dramen, Balladen, Liedtexte und Tagebücher.

  • Lyrische Blätter (1821)
  • Sonette aus Venedig (1825)
  • Tristan (1825)
  • Der gläserne Pantoffel (1823)
  • Der Turm mit den Sieben Pforten, ein Lustspiel (1825)
  • Die verhängnisvolle Gabel (1826)
  • Der romantische Ödipus (1829)
  • Geschichten des Königreichs Neapel von 1414 bis 1443 (1833)
  • Die Tagebücher des Grafen August von Platen, 1796-1825.

Gedenktafel

Gedenktafel am Haus Domstraße 12

Am Gebäude Domstraße 12 befindet sich eine Gedenktafel für den Dichter, der während seiner Studienzeit vom 4. April 1818 bis 1. September 1819 dort im 2. Stock wohnte.

Posthume Würdigung

Nach August Graf von Platen ist die Platenstraße im Stadtbezirk Sanderau benannt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadtführung am 6. April 2013 mit Willi Dürrnagel: Die Sanderau zwischen Ehehaltenhaus und Adenauerbrücke
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