Ambrosius Balbus
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P. Prof. Ambrosius Balbus OCist (Taufname: Johann Wilderich) (* 15. November 1709 in Volkach/Main; † 11. Juni 1794 in Bronnbach/Tauber) war Zisterziensermönch, Abt und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Familiäre Zusammenhänge
Er war der Sohn des Würzburger Amtskeller und Kirchbergpflegers Johann Peter Balbus, der zu den wohlhabendsten Bürgern Volkachs zählte. Sein Onkel war der Kanoniker am Stift Neumünster, Wilderich Hermann Balbus, sein Bruder Christophorus Balbus Benediktinerabt in Münsterschwarzach.
Geistliche Laufbahn
Balbus besuchte die Lateinschule in Volkach, als deren Schüler er ab 1720 bezeugt ist, und begann 1721 an der Universität Würzburg mit dem Philosophiestudium. In die Zisterzienserabtei Bronnbach im Taubertal eingetreten, legte er dort am 22. April 1725 als Frater Ambrosius die Profess ab und wurde am 17. April 1729 zum Priester geweiht. Vom 7. Juli 1737 bis zum 23. Februar 1740 war er Prior der Abtei und zwischen 1741 bis 1748 Granarius und Kanzleidirektor. Ein Jahr später übernahm er die Verwaltung des Klosterdorfes Dürrhof.
Professor in Würzburg
Balbus war von 1736 bis 1737 Theologieprofessor an der Würzburger Universität.
Abt in Bronnbach
Nach dem Tod seines Amtsvorgängers wurde er am 29. August 1752 zum 51. und vorletzten Abt von Kloster Bronnbach gewählt. In seiner Amtszeit sorgte Balbus für die barocke Innenausstattung der Abteikirche (neues Chorgestühl 1778) und der Konventgebäude (Stuckaturen im Apollosaal, Brunnen- und Adlersaal). Ambrosius Balbus wusste den Taubertäler Wein zu schätzen und baute 1760 einen großen Weinkeller in Reicholzheim. 1775 wurde die neuerbaute Orangerie im Abteigarten fertiggestellt. Am 27. Juli 1783 resignierte Balbus vom Amt des Abtes, lebte aber noch fast elf Jahre im Kloster, bevor er verstarb. Er wurde im südlichen Querschiff der Klosterkirche Bronnbach beigesetzt.
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Egert: Die Volkacher Patrizierfamilie Balbus. Ein Beitrag zur Familienforschung Frankens, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Bd. 40 (1988), S. 22-42.